Tremonti - A Dying Machine

Review

Galerie mit 13 Bildern: Tremonti - MetalDays 2018

Was soll man als Einleitung zu einer Band wie TREMONTI schon sagen? TREMONTI einfach. Gegründet im Jahre 2012 um neben CREED und ALTER BRIDGE ein Projekt zu etablieren, bei welchem man mit härteren Riffs endlich gepflegt die Sau herauslassen kann. Das Kollektiv Eric Friedman, Garrett Whitlock  und Marc Tremonti lässt nun erneut eben genau diese Sau im Rahmen der neuen Platte „A Dying Machine“ heraus. Viertes Album und diesmal Konzeptalbum, als Teil eines weiteren Planes. So soll nämlich im Spätsommer die Veröffentlichung der Novelle „A Daying Machine“ als Ergänzung zum Album anstehen. Ein Buch geschrieben von Marc Tremonti und John Shirley, welches von der Koexistenz Mensch und Androiden handelt. Aber kümmern wir jetzt erstmal um Part eins des Ganzen, um das hörbare“A Dying Machine“ und die Fähigkeiten als Songwriter und nicht als Autor.

Start the fire: TREMONTI

Mit „Bringer Of The War“ knackt das Ding sofort mit seinen Thrash-Metal-Riffs auf. Massiv aufgestellt feuert TREMONTI mit Lyrics wie „I am gonna start the fire“ erbarmungslos drauflos. Der melodiöse Refrain packt einen entspannten Rahmen um einen mächtigen Track, der als Opener bestens zündet.

Das, dem Kind, einen Namen gebende, „A Dying Machine“ gewittert vollgestopft mit schweren Gitarren darauf los. Mark drückt gesanglich gewaltig aufs Gaspedal und schiebt den Song von Breakdowns, über ein lupenreines Gitarrensolo bis hin zu einer leichten, harmonischen Bridge.  Der Titeltrack der Platte hat alles, und fasziniert durch Einzigartigkeit. TREMONTI jonglieren hier strukturell wie ein Circusclown, haben alle Bälle in der Luft und alles unter Kontrolle und mein Ohr damit ebenfalls fest im Griff. Aber auf eine sehr spaßige Art und Weise. Absolutes Highlight auf dem Album.

„A Dying Machine“: Krawall und Herzschmerz

Mit „The First The Last“ gehen wir in den emotionalen Bereich über und mit dem Tempo herunter. TREMONTI baden sich in Herzensangelegenheiten ohne dabei in einem Brei aus klebriger, süßer Liebesschmonzette unterzugehen. Die Powerballade pendelt sich gut zwischen kraftvollen Gitarrenriffs und textlich, lieblichen Strophen wie “ You were the heart that beat within my dying core“ ein. Jede Platte braucht irgendwo seine ruhigen Nummern.  Von daher geht diese auch mehr als klar und fügt sich sauber in das Konzeptalbum ein.

Krawalliger geht es da bei „The Day When Legions Burned“ zu. Ich lasse mir in den ersten Sekunden eine brutale Drumming-Salve entgegen schmettern. Sofort spurten die Gitarren dazu. Druckvolles, komprimiertes Scheppern beginnt, nimmt Platz ein und bleibt über die ganze Songbreite.

So krachend um die Ohren schlagend „A Dying Machine“ beginnt, desto sanfter endet es. In diesem Fall mit dem instrumentalen „Found“. Der sphärisch, reduzierte Industrial-Sound schließt die Tür ab und setzt ein Ausrufezeichen hinter fast 62 Minuten Spielzeit.

Von alten Stärken und neuen Möglichkeiten

Mit einem sehr durchdachten, konzeptionell aufgestellten, vierten Album legen sich TREMONTI ihre eigene Messlatte weiter nach oben. Ein Spagat zwischen fliegend-leicht und monströs-massiv. Eine Grätsche zwischen fies zupackend und entspannt lässigem Dahingleiten. „A Dying Machine“ ist ein weiteres Upgrade ihrer selbst und ihrer bisherigen Diskographie. Mark Tremontis Songwriter-Fähigkeiten toben sich hier erneut ausgiebig aus und bringen mit „A Dying Machine“ eine Veröffentlichung ans Tageslicht, die sich trotz ihrer wechselnden Facetten, nicht verliert oder verknotet sondern sauber geschnürt schlichtweg gut ist.

TREMONTI konzentrieren sich auf ihre Stärken und vermeiden die verkrampfte, für die letzten Jahre typische, Beimischung von progressiven Spielereien. Wählen Altbewährtes mit Ausblick auf neue Möglichkeiten („Found“) und machen „A Dying Machine“ zu einer wichtigen Sache in der Medienbibliothek.

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17.06.2018

It`s all about the he said, she said bullshit.

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17 Kommentare zu Tremonti - A Dying Machine

  1. ClutchNixon sagt:

    Jeanette ist und bleibt die Meisterin des kruden Reviews. „Druckvolles, komprimiertes Scheppern beginnt, nimmt Platz ein und bleibt über die ganze Songbreite.“ Einfach köstlich und gleichzeitig traurig, denn der geneigte Leser und Nicht-Tremonti-Kenner hat auch nach der Lektüre des Rewiews keine Ahnung, ob er sich die Platte kaufen soll, oder aber nicht. Gründlich lektorieren bitte liebe Redaktion

    8/10
    1. Bluttaufe sagt:

      So behämmert ich dich finde, aber hier muss ich dir recht geben. Habe die Band nicht gehört und weiß wirklich nicht was sie für Mucke zocken.
      Da wird was von Bridge, leicht monströs und einer Powerballade gelabert aber wie sie letztendlich klingen bleibt dem Leser verschlossen. Kein Wort über den Stil.
      Das Review ist wirklich unter aller Sau und absolut fehlinformativ. „Ich laber um den heißen Brei!“ passt hier eher. Immerhin weiß man, dass das Dingens letztendlich 62 Minuten geht.

      1. ClutchNixon sagt:

        Wohl möglich, dass wir einander mehr zu sagen haben, als wir denken 🙂 ich gelobe besserung Täufling

    2. BlindeGardine sagt:

      Zugegeben, wüsste ich nicht ungefähr wie Tremonti klingt wäre ich nach dem Review jetzt auch nicht schlauer. Aber gut, nun ist metal.de ja nicht die letzte Instanz in Sachen Kaufberatung, man kann ja immer noch bei youtube reinhören ;).

      1. nili68 sagt:

        Wer kauft denn CDs aufgrund eines Reviews? Selbst wenn explizit eine musikalische Beschreibung drinnen ist, kann die dennoch voll für’n Arsch sein. Youtube ist da ja schon Pflicht, es sei denn man will ein musikalisches Überraschungsei. Manchmal, wenn ich gut bei Kasse bin, ist mir danach. 😀

      2. ClutchNixon sagt:

        Also in den 90ern waren Reviews insofern wichtig, dass man sich, ohne Gefahr zu laufen enttäuscht zu werden, am eigenen Lieblingsrezensenten der großen Magazine orientieren konnte. Und Plattenläden waren einfach mal noch nicht flächendeckend vorhanden. Ein Fest waren für mich die Besuche bei Drogerie Müller in Süddeutschland. Über Seife und Klopapier gab es stets eine Etage voller Tonträger nebst riesiger Metal Auswahl. Die wurde dann mit Hilfe der Reviewhitliste abgegrast. Jaha! So war das liebe Kinder.

      3. nili68 sagt:

        In meiner frühen Jugend war mein Geschmack auch noch nicht so ausgeprägt. Hauptsache Metal (egal welcher Art), das war schon die halbe Miete. 😀

      4. ClutchNixon sagt:

        Stimmt. Die Mucke musste einen nur dazu bringen das Kinderzimmer in Stücke hauen zu wollen…

      5. Bluttaufe sagt:

        Sicherlich ist Youtube mittlerweile die erste Anlaufstelle um sich einen (musikalischen) Eindruck zu verschaffen. Aber dazu muss man evtl. erstmal durch ein Review auf die Band aufmerksam gemacht werden. Und ganz ehrlich? Nach dem hier geschriebenen Kauderwelsch – welches mich nur dumm aus der Wäsche gucken lässt – verspürt man nicht mal Ansatzweise den Drang danach.
        Und wie Clutchie es schrieb, musste man sich früher auf das Wort des Schreiberlings verlassen. Sofern man die richtigen Mags/Zines las. Aber da kannte man seine Pappenheime, denen man meistens blind vertrauen konnte.
        Auf die Mundpropaganda konnte man sich selten verlassen. Da hörte einer um 10 Ecken, dass Album Sowieso müllig klingt. Das machte die Runde und das Album wurde abgehakt.
        Wir hatten hier einen Dixie (nicht das Scheißhaus, aus denen später Tipp/Edeka wurde). Dort kostete jede CD um die 10 DM einen Doppeldecker gab es meistens für 14 Mark.
        Natürlich wurde sich vorher abgesprochen wer welche CD kauft.
        Internet? Youtube? Musik wurde durch das gleichzeitige Drücken der Play und Record Tasten verbreitet.

      6. nili68 sagt:

        Die Internetkultur heutzutage verleitet aber auch nicht gerade dazu, auf die Meinung anderer viel zu geben, außer man kennt jemanden besser. Heutzutage ist jeder Experte für alles Mögliche. Bei so manchem Review frage ich mich „Hat der die gleiche CD wie ich gehört?“ Da werden Vergleichsbands angeführt, die NULL mit der besprochenen CD zu tun haben usw.
        Wenn man nicht endlose Geldresourcen/blindes Urvertrauen hat, führt kein Weg an Youtube vorbei, vor allem bei der heutigen Veröffentlichungsflut und wenn man noch zu den „Idioten“ gehört, die überhaupt Geld für Musik ausgeben. 😉

      7. Bluttaufe sagt:

        Bei den Reviews ist es nicht anders als bei den Nachrichtenagenturen. Die bekommen ein halbwegs vorgekautes Wisch zu ihren Promos und brauchen daa im Grunde nur noch marginal „ihre Meinung“ zu schreiben.
        Ironischerweise sind die meistens Bands, die zum Vergleich herangezogen werden, die Zugpferde beim entsprechenden Label. Was für ein Zufall. Deshalb klingen die meisten Reviews auch x-beliebig und austauschbar.
        Gut, dass mittlerweile zu fast jedem Review ein Link angehangen wird.
        Hat sich die Veröffentlichungsflut so rapide in den letzten 20 Jahren verändert? Ich denke mal nicht. Heute bekommt man nur an jeder Ecke alles auf´s Brot geschmiert. Leider schon zu viel des Guten denn wenn ich heute eher zufällig was gutes auf Youtube finde, habe ich morgen schon wieder den Namen vergessen, da man zwischenzeitlich mit neuem Krempel bombardiert wird.
        Ich finde es auch sehr erschreckend, dass kaum noch Eigenproduktionen/Demos reviewt werden. Früher gab es dazu in jedem Print Mag eine extra Rubrik für. Dazu muss man sich heute durch die Tiefen von Facebook und Co graben um mal eine Undergroundperle zu erhaschen.

      8. BlindeGardine sagt:

        @Bluttaufe
        Das mit den Promoflyern stimmt zwar, wie man damit als Rezensent umgeht bleibt aber jedem selbst überlassen und oft sind die Dinger derart albern hochtrabend, dass man das nur schwer für ein Review verwenden kann. Sicherlich gibt es den ein oder anderen faulen Rezensenten, der sich daran bedient, das zu pauschalisieren halte ich aber für ziemlich unfair. Dass in Promoflyern gerne andere Bands des gleichen Labels angepriesen werden liegt in der Natur der Sache, „Promo“ halt.

        Und was du sagst stimmt, man kriegt alles an jeder Ecke aufs Brot geschmiert, aber allein dadurch hat sich die Veröffentlichungsflut halt auch deutlich gesteigert oder sie wird einem zumindest deutlicher bewusst. Was früher als Demo oder obskures Tape irgendwo im Underground rumgegeistert ist landet halt heute direkt bei einem von den zig kleinen Labels oder wird in Eigenregie online vertrieben. Allein durch das Internet haben heute viel mehr Bands eine Plattform um ihre Mucke zu präsentieren. Dazu kommt, dass in den letzten 20 Jahren mit Metalcorehype und diversen anderen Subgenres nochmal unzählige Bands wie Pilze aus dem Boden geschossen sind. Von denen sind zwar nicht alle geblieben, aber mehr als man denkt.

        Zu den Demos: kommt drauf an wie ein Magazin damit umgeht. Das Rockhard hat z.B. immer noch seine monatliche Demorubrik.
        Das Onlinemag wo ich aktiv war hat schlichtweg selten Demos zugeschickt bekommen. Man landet als Rezensent dann halt auf der Mailinglist der Labels/Promoagenturen und kriegt regelmäßig Futter, aber in 3 Jahren kam es glaube ich 2x vor, dass sich eine kleine Band mit ihrem Demo oder ihrer Eigenproduktion an uns gewandt hat.
        Bei der schieren Flut an regulären Veröffentlichungen ist es dann halt für ein Magazin mit ausschließlich freiwilligen Mitarbeitern (und das ist metal.de soweit ich weiß ebenfalls) schwer, noch zusätzlich nach obskuren und hörenswerten Demoreleases zu forschen.

      9. Bluttaufe sagt:

        @ die Blinde:

        Gut, da stimme ich dir zum Teil zu. Wobei sich manches Review hin und wieder schon nach Strafarbeit liest.

        Aber diverse Trends gab es schon immer. Und das lange vor dem Metalcore. Ich denke da in den Neunzigern an all die Alternative/Nu Metal Bands, die funkigen Industrial Metal Bands (einschließlich die, die Techno mit Metal mixten), Neo Thrash war ja auch eine richtige Welle ebenso der Melodic Black Metal. Den Gothic Metal ala THEATRE OF TRAGEDY, TRISTIANA…und den deutschen Last Episode Black Metal (wobei da auch nicht alles schlecht war). Trendige Bands entstanden nicht erst seit dem Metalcore/Modern Metal.
        Gut, heute hast du noch zig andere Subgenres innerhalb eines Subgenres. Aber da sind die Bezeichnungen eher Schall und Rauch.
        Gibt es heute eigentlich noch so etwas wie Trends innerhalb der Metalszene (damit meine ich jetzt nicht einen überkomprimierten Sound, ein getriggertes Schlagzeug usw.)? Da kocht doch jeder mittlerweile sein eigenes Süppchen…oder ich bekomme das nicht mehr so richtig mit.

      10. BlindeGardine sagt:

        Metalcore war jetzt auch nur ein Beispiel, ich würde aber sagen in den letzten 20 Jahren war das neben New Metal so der größte Hype/Boom im Metalsektor wo die Bands wie Unkraut aus dem Boden schossen und gleichzeitig bereits die Vorteile des Internets als Promotool nutzen konnten. Ich erinner mich noch wie z.B. Roadrunner Records zur Hochphase des New Metal Hypes fast ausschließlich entsprechende Bands unter Vertrag hatte und da auch online massive Kampagnen gefahren hat.

        Aber wie das mit Hypes so ist sind die irgendwann abgeklungen und so über die Zeit hat sich der Spreu vom Weizen getrennt. Aktuell kann ich tatsächlich keine wirklichen Trends in der Größenordnung erkennen, die Metalszene insgesamt ist halt recht vielseitig und es gibt zahlreiche Subgenres mit einem ganz eigenen Publikum, das hat aber finde ich lange nicht mehr diesen Hypecharakter.

        Gut, vor ein paar Jahren war ja dieses Retroding nochmal recht in, wo im Prinzip jede zweite Band wie ne schlechte Kopie von Black Sabbath, Led Zeppelin oder Deep Purple klang und auch optisch einen auf 70s gemacht hat. Das Rockhard ist darauf damals total abgegangen und quasi jede Platte des Monats kam aus dem Sektor, weswegen ich dann auch aufgehört habe es regelmäßig zu lesen. Aber auch das ist inzwischen zum Glück wieder druch.

  2. Lord_Stahlhelm sagt:

    Muss zugeben, manchmal ist sogar FB ganz gut, wenn man neue Bands entdecken will. Ich mag z.B. Hank3 -!- ganz gerne. Der hat vor Jahren mal ein Video einer Band namens Southern Whiskey Rebellion (Flesh Hordes) gepostet. Ich hab´s angeklickt und fand´s direkt super. Band kontaktiert und die haben mir direkt 2 CD´s geschickt. Die haben sich gefreut, dass so´n Heini aus Schland die kennt und mag. So kann´s auch gehen.

    1. Bluttaufe sagt:

      Ist gerade bei kleineren Bands oftmals der Fall. Auch wenn sie direkt von der vordersten Front ein Feedback bekommen. Auch längst vergriffene Demos werden dann mal schnell auf einem Rohling gebrannt und dann mitgeschickt.

      1. nili68 sagt:

        Ich bin da eher Mainstream. Was es nicht beim Saturn oder Hot Shot Records gibt, gibt’s halt nicht. Bands anschreiben, Überweisung, Paket abholen usw. ist mir einfach zu mühselig. So geil ist keine Band und ich bin ein echt fauler Sack und wenn ’ne Underground Band echt so gut ist, gibt’s die auch irgendwann bequem in Plattenladen um die Ecke (oder bei Amazon), ohne irgendwelchen Hickhack. Bei Saturn hier z.B. gibt’s schon echt krasses Black Metal-Zeug, was man nicht vermuten würde und nicht nur Dimmu Borgir.