Treibstoff - Wer Wir Sind

Review

Endhammer, Übergas und Treibstoff – so nennen sich die Dortmunder, das sich hier in vier Songs die Wut aus dem Leib lärmt. Peinlichkeit sei mal dahin gestellt, denn der überlebensgroße Elan der Jungs von TREIBSTOFF wirkt trotz allem aufrichtig und erfrischend – wen kümmert es da, dass sie ihrem Lebensgefühl vorwiegend durch das Zitieren von Großen wie PANTERA oder gar METALLICA Ausdruck verschaffen?

Der fette, alles niederschmetternde Sound aus heftigen Riffs und brutalem Drumming lässt keinen Zweifel: Hier ist großes Potenzial am Brodeln. In Sachen Songwriting und Instrumente geben sich die Modern Metaller bereits sehr professionell, die kleinen Ecken und Kanten verleihen ihnen einen gewissen Charme. Denn TREIBSTOFF machen ihrem ambitionierten Bandnamen alle Ehre: Sie bringen Power mit und lassen einen Funken überspringen; das unterscheidet ihr Debüt von vielen, die vielleicht auf einem guten Niveau gemacht sind, aber nicht mitreißen. So macht die EP Appetit auf mehr, mehr groovige Soli, mehr heftig bratende Passagen, mehr Feuer.

Der einzige auffällige Makel kann auch als Zeichen von Authenzität ausgelegt werden: TREIBSTOFF haben sich für deutsche Lyrics entschieden, weshalb kleine Schnitzer wie hinkende Ausdrücke automatisch mehr ins Auge stechen, beziehungsweise im Ohr. Geshoutet wirkt das Deutsche etwas befremdlich, doch auch daran gewöhnt man sich im Hörverlauf, weil das Gesamtpaket einfach Spaß macht und immer wieder zum Auflegen … tja, auflegt. Kalauer.

12.12.2010
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