Treibhaus - Alarmstufe Rot

Review

Am Anfang der Bandgeschichte, als auch noch Matthias Liebetruth mit dabei war – seines Zeichens derjenige, der u.a. bei RUNNING WILD live bereits seit geraumer Zeit und im Studio erst auf dem letzten Album „Rogues En Vogue“, das jetzt auch schon wieder drei Jahre auf dem Buckel hat, die Felle verdrischt -, mittlerweile allerdings durch Michael Wolpers ersetzt wurde, propagierten TREIBHAUS die bis dahin eher ungewöhnliche Genre-Bezeichnung Power Pop. Dies hat sich jedoch in der Zwischenzeit in die allgemeinhin bekanntere und meiner Meinung nach passendere Bezeichnung Electro Metal geändert, womit TREIBHAUS stilistisch gesehen in einer Reihe mit Meister Tägtgrens Electro-Projekt PAIN oder EISBRECHER stehen und mit ihrem neuen Album „Alarmstufe Rot“ durchaus gemeinsam in einer Liga spielen.

Dabei hat „Alarmstufe Rot“, das inzwischen dritte und insgesamt reifste Werk der Hannoveraner, erneut und nicht weniger als melodiös-eingängige und clubtaugliche Songs mit deutschen Texten zu bieten, die nicht immer hundertprozentig subtil und manchmal sehr direkt („Ich Bin Perfekt“, „Das Lächeln“) sind. Zwar ist Curt Doernberg sicherlich kein Meistersinger, doch sein ständiger Spagat zwischen Sprech- und klarem Gesang klingt auf diesem Album nicht so gewöhnungsbedürftig, wie zum Beispiel auf dem Debüt „Unsterblich“. Dabei variiert Curt diesmal häufiger, spricht, flüstert oder verzerrt seinen Gesang elektronisch immer passend zum Verlauf des Songs, wie zum Beispiel im Titelsong.

Hervorzuheben sind diesmal vor allem aber auch die Electro-Komponenten, die verstärkt Einzug gehalten haben und die anfangs teilweise noch zu Recht gezogenen Parallelen zu RAMMSTEIN oder OOMPH endgültig ad acta legen. Zwar findet sich mit „Aus Dem Weg“ eine Nummer auf dem Album, die mit aggressivem Stakkato-Riffing dann doch noch einmal an RAMMSTEIN erinnert, aber vereinzelte Synthetik-Klänge sorgen auch hier für eine gewisse Eigenständigkeit.

Neben dem Titelsong, der als Bonus auch noch in einer Club-Edit-Version auf dem Album zu finden ist und jeden Tanztempel zum Kochen bringen wird, ist die Electro-Metal-Version des „Pippi Langstrumpf“-Kinderliedes eine ganz besondere Überraschung. Nur die Ballade „Ein Echter Engel“ wirkt etwas verloren.

Insgesamt aber ist „Alarmstufe Rot“, bei dem das Cover-Artwork Programm ist, eine echte Alternative zu PAIN und Konsorten, wobei vor allem die druckvolle und saubere Produktion keinerlei Wünsche offen lässt und die Songs mit den melodiösen Refrains punkten und in ihren Bann ziehen können.

01.11.2008

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