TRAUMATIC VOYAGE ist eine Art Ein-Mann-Projekt des Protagonisten Astorian, welcher sich für sämtliche Instrumente als auch den Gesang verantwortlich zeichnet, lediglich die weibliche Stimme übernahm Unikhanya. Laut Info bereits 1986 gegründet, brachte es das Projekt auf einige Demos und CDs, welche allerdings teilweise nie veröffentlicht wurden. Mit der beschlossenen Zusammenarbeit mit Merciless Records soll dies allerdings nachgeholt werden, den Anfang macht „Khiaoscuro“, welches bereits 2004 aufgenommen wurde.
Die traumatische Reise ist eine Mischung aus Industrial, Black und Death Metal sowie Ambient. Das Keyboard spielt hierbei eine zentrale Rolle, dem sich die Gitarren und auch das Schlagzeug unterordnen müssen. Das kostet nicht nur Druck, sondern auf Dauer auch manchmal Nerven. Allerhand elektronische Klanglandschaften, Ambientbeats, manchmal gar hymnische Melodien, oder auch mal schwarzmetallisches Geknüppel, TRAUMATIC VOYAGE spielen auf vielen Hochzeiten, vielleicht sogar zu vielen. Krankes, teilweise ganz schön zitterndes Kreischen, klarer Gesang, Flüstern, Sprechen, auch beim Gesang wird versucht, möglichst viel Abwechslung zu bringen. Gerade wenn mal der Knüppel aus dem Sack gelassen wird, erfreut sich das Metallerherz, doch dann kommt wieder eine einlullende Melodie vom Keyboard und zerstört die hasserfüllte Atmosphäre. Hass – das ist das richtige Stichwort, denn schließlich wünscht sich Astorian den Tod der menschlichen Rasse. Vielleicht sollte er bei sich selbst anfangen, wäre zumindest konsequent. Denn an Konsequenz mangelt es leider auf „Khiaoscuro“ noch zu sehr.
Sicherlich sind viele Parts auf dem Album alles andere als schlecht, gerade bei den Melodien gibt es einige gute Ansätze, und wenn dann mal die Akustikgitarre erklingen darf, wird sogar richtig stimmig. Leider lassen aber viele der teils überlangen Songs in sich, als auch das Album im Gesamten, den roten Faden, die klare Linie, vermissen. Es fällt manchmal doch etwas schwer, zwischen den guten Parts konzentriert bei der Sache zu bleiben, die Spannung geht zu oft verloren. Schade, denn Interessantes gibt es auf „Khiaoscuro“ schon zu entdecken, in der Summe ist das bei vielen nicht homogen wirkenden Stücken aber zu wenig.
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