Trauma - Suffocated In Slumber

Review

Die vier Recken von Trauma treiben in der polnischen Metal-Szene schon seit Mitte der achtziger Jahre ihr Unwesen, allerdings damals noch unter dem Pseudonym Thanatos. Seit 1992 macht man die osteuropäischen Lande schon unter dem neuen Namen Trauma unsicher, und es ist dem mittlerweile dritten Output schon anzumerken, welchen Grad an Erfahrung und Reife die Band mit sich herumschleppt. Die Songs klingen meist gesetzt und routiniert, die Gruppe entbehrt nicht einem gewissen instinktivem Gefühl für Arrangements und nette Einleitungen. Ich kann jedoch nicht umhin festzustellen, dass mir, gerade in Anbetracht des Veteranentums der Truppe, an manchen Songstrukturen doch ein Quäntchen Raffinesse fehlt. So solide groovende Lieder wie „Words of Hate“ oder der Titeltrack auch rüberkommen, so einfallslos ist doch letztlich das rohe Gestampfe an anderen Stellen der CD. Innovation wird auch in lyrischer Hinsicht nicht wirklich geboten, die eher platten Texte von Mord und Totschlag sind doch sehr szenetypisch und stark klischeebehaftet. Dafür hat die Platte aber wiederum viel urwüchsige Kraft und Schwung en Masse, zum Durchatmen wird der gebannte Hörer schwerlich kommen. Fazit: Für echte DM-Maniacs ohne Zögern zu empfehlen, es gibt aber einfach derzeit so viele geniale Polen-Death-Bands, dass man an Trauma eben auch vorbeikommt, ohne was bahnbrechendes zu verpassen. Besonders angezeigt sei das Scheibchen für die Freunde von räudigem, ungeschliffenem DM der Gründertage!

20.05.2001
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