Trapeze - Lost Tapes Vol. 2

Review

Vor fast genau einem Jahr veröffentlichen TRAPEZE „Lost Tapes Vol. 1“. Die erste Zusammenstellung überzeugte nur bedingt. Neben dem Demo-Charme gab es einige starke Rocker in einer noch nicht ganz fertigen Version. Den Nachlass von Mel Gallery verwaltet sein Bruder Tom, der nochmals das Archiv von TRAPEZE auf brauchbares Material untersucht hat. Das Ergebnis nennt sich „Lost Tapes Vol. 2“ und beinhaltet insgesamt 14 Stücke mit einer Spielzeit von mehr als 70 Minuten.

Bietet „Lost Tapes Vol. 2“ mehr als das erste Sammelsurium?

Da bereits die erste Ausgabe der Lost Tapes nur bedingt überzeugen konnte, stellt sich die Frage, ob „Lost Tapes Vol. 2“ mehr zu bieten hat als der Vorgänger. Die Protagonisten sind hochkarätige Musiker. Neben den bekannten Mel Galley, Glenn Hughes und Dave Holland, sind unter anderem Sänger Peter Goalby (URIAH HEEP), Rob Kendrick (BUDGIE, CLOVEN HOOF) an der Gitarre, Don Airey (DEEP PURPLE) am Keyboard oder Ted McKenna, der auch die Drums bei THE SENSATIONAL ALEX HARVEY BAND bearbeitete, zu hören. TRAPEZE hatten immer großartige oder groß werdende Musiker in ihren Reihen. Schlägt sich das auch auf die zweite Lost-Tapes-Sammlung nieder?

Der Auftakt nennt sich „Homeland“. Wie bereits von der ersten Veröffentlichung bekannt, gibt es erneut einen Sound, der an eine Demo erinnert. Das Stück steigert sich bis zum rockigen Refrain und vermittelt einen Eindruck der Musik vor circa 40 Jahren. Blues Rock („Hold On“, „Loser“) mit ausufernder Saitenarbeit, entspannte Rocker („Must Be In Love“) oder der experimentelle Ansatz mit Funk- und Soulelementen („Can You Feel It“, „Turn It On“) ist auf „Lost Tapes Vol. 2“ verewigt worden.

„Take It On“ sticht hervor und wirft die Frage auf, warum der 80er-Jahre-Hard-Rocker im THE WHO oder THE-FREE-Style nicht fertig gestellt wurde. Kurz vor seinem Tod 2008 nahm Bandgründer Mel Gallery „Live Fast Die Laughing“ auf, der über den Status einer Demoversion aber nicht hinauskommt.

Die zweite Sammlung knüpft an die erste Ausgabe an

Die zweite Veröffentlichung aus dem TRAPEZE-Archiv knüpft an die erste Ausgabe nahtlos an. Der Demo-Charme ist identisch, Songs wie „Wake Up Shake Up“ oder „Take It On“ sind gut hörbar, denen aber der finale Schliff fehlt. Menschen mit einer Vorliebe für Demos und der Rockmusik aus den 70ern und 80ern dürften die Zielgruppe der zweiten Ausgabe sein. Alle anderen Fans greifen besser zu den regulären TRAPEZE-Veröffentlichungen wie „Trapeze“ (1970), „Medusa“ (1970) oder „You Are The Music…We’re Just The Band“ (1972).

14.11.2024

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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