TRAP THEM sind nicht zuletzt deswegen eine der spannendsten Bands ihrer Zunft, weil sie in ihrem Ansatz einigermaßen konkurrenzlos sind. Dabei müsste man sich eigentlich fragen, wieso vorher niemand auf die Idee gekommen ist, die spontane Energie von New-School-HC mit dem legendären Gitarrensound des Stockholmer Death Metal zu kombinieren. Dass es dafür höchste Zeit gewesen ist hat „Sleepwell Deconstructor“ im selben Maß gezeigt, wie die „Seance Prime“-EP das Potenzial der Band erstmals vollkommen offen gelegt hat.
„Darker Handcraft“ ist nun als Zweitwerk in der Pflicht, dem Kind einen Namen zu geben. Spätestens an diesem Punkt müssen TRAP THEM ein kohärentes Selbstverständnis ausstrahlen und daraus ein Album gewinnen, dass dieses auch transportiert. Und das tut es. Es spielt erneut und nach wie vor ziemlich gekonnt die enorme, dynamische Hektik von CONVERGE gegen die tonnenschwere Wucht von ENTOMBED aus und es fällt schwer sich zu entscheiden, ob die Männer um Ryan McKenney gerade scheiß-wütend sind oder den Spaß ihres Lebens haben. Dafür sind die Stücke einerseits viel zu düster und die eher in die HC-Ecke gehörenden Vocals zu intensiv, andererseits das Riffing aber von solcher Power, dass sämtliche Muskeln vom Nacken abwärts in Partystimmung geraten. Dürfte das Plädoyer nur in eine Richtung gehen, wäre es vermutlich trotzdem erstere: „Darker Handcraft“ ist einfach zu düster für reines Amüsement.
TRAP THEM sind spätestens jetzt offiziell angekommen. Was Jacob Bannon und Kurt Ballou, beide eifrige Unterstützer der Truppe, schon vor Jahren offiziell abgenickt haben, wird in kürze noch auf viel mehr begeisterte Ohren treffen.
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