Teilt man Musik in die beiden Kategorien „zum schwelgen“ und „zum analysieren“ ein, so gehören TRANSIT POETRY definitiv in erstere Schublade. Im Gegensatz zu der bereits vorhandenen Rezension, haben wir es hier allerdings nicht mit dem normalen Album zu tun, sondern nun ein Jahr später mit der neu aufgelegten Special Edition. Zusätzlich zur sowieso schon einstündigen Grundplatte (die mit „Blueprint“ bereits einen Bonus Song inne hatte), kommen also zwei neue Songs, eine neue Aufmachung im Digipack, sowie ein umfangreicher Multimediapart mit einem Video, einem Interview, jeder Menge Photos, Songerläuterungen und ein Soundtrack Medley aus dem kommenden Fantasystreifen „Kriegerherzen“. Von letzterem Film stammt auch der zweite Bonustrack „Pathway to Eden“ (wobei diese Version rockiger ist und in „Kriegerherzen“ akustisch zu hören sein wird), während der erste eine starke pulsierende Neuauflage des Debütalbumsongs „Liquidation“ ist.
Damit wird auch direkt eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Sascha Blach ist mit dieser großartigen Scheibe die Abgrenzung zu seinen vorhandenen Projekten EDEN WEINT IM GRAB und DESPAIRATION (wobei wir da auch Martin Jungkunz nicht vergessen wollen) mit Bravour gelungen und kann eine Platte vorlegen, die zwar nicht versucht mit Hilfe von spektakulären 20 Minutensongs oder technischem Jahrhundertwerk herauszuragen, aber in sich geschlossen doch eine Bilderbuchveröffentlichung des Genres geworden ist. Während im Vordergrund meist ohrwurmige Pianomelodien sprudeln, sorgen Gitarre und Elektronikwerk im Hintergrund für angenehme Akkordteppiche mit meist tanzbarer und clubtauglicher Ausrichtung. Die Texte verlieren dabei nicht ihr hohes Niveau und kommen in Zwischenstücken wie „Shamanic Invocation“ sogar auch mal in den Vordergrund – was diversen DESPAIRATION Fans bekannt vorkommen sollte. Die Vertonung von Gedichten bleibt also weiterhin sehr interessant.
Interessant ist auch die Tatsache, dass die einzige Ballade des Album nochmal ordentlich aus der Reihe fällt und auf Französisch dargeboten wird. Die entstehende Situation, dass ich daher auch keine Ahnung hab worum es eigentlich geht, ist aber nur ein kleines, über den Einfallsreichtum der Platte nicht hinwegtäuschendes, Übel. Oder um mich wiederholen zu wollen: Direkte Kaufempfehlung.
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