Trans-Siberian Orchestra - Night Castle

Review

Das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA ist in den U.S.A. bereits seit dem Debüt aus dem Jahre 1996 zu einer der erfolgreichsten Opern-Rock-Formationen herangewachsen. Die Tourneen sind stets mehr als gut besucht, die Alben streben so gut wie immer hohe Positionen in den Billboard-Charts an. Bisher hat die Truppe auch nur in den Staaten gastiert, was sich in 2011 allerdings ändern soll, wenn die Supergroup um Paul O’Neill, Jon Oliva und Robert Kinkel nach Europa kommt. Im Gepäck haben sie dann nicht nur ihre atemberaubende Show sondern auch das 2009er Werk „Night Castle“.

Dieses ist, wie alle übrigen Werke von TSO auch, geprägt durch das Zusammenspiel von orchestralen, opernhaften Klängen und Passagen sowie Hard-Rock-Elementen – eine Mischung, wie man sie teilweise auch schon bei Jon Olivas ehemaliger Band SAVATAGE erleben durfte, nur eben mit Opernsängern. Auf „Night Castle“ verzichtet die Band übrigens wieder komplett auf den Bezug zu Weihnachten, da dieses Thema für die kreativen Köpfe durch ist. Apropos SAVATAGE, Fans sollten sich zumindest den Track „The Mountain“ anhören; wenn da mal nicht Erinnerungen an alte Zeiten hochkommen. Natürlich lässt sich der Einfluss von Jon Oliva in der Mehrzahl der Stücke wieder finden. Aber auch viele klassische Elemente, die man hier und da bestimmt schon mal gehört hat, kommen zum Einsatz (z.B. bei „Night Enchanted“ oder „Toccata – Carpimus Noctem“).

„Night Castle“ hat, wie die vorherigen Alben auch, den Vorteil, dass die Musiker und Komponisten nicht zwingend an die Opern-Passagen gebunden sind. Die Abwechslung dieser Elemente mit dem Zusammenspiel von harten Gitarren, Vokalisten, die sowohl das Rock-Genre als auch die klassischen Passagen beherrschen (Jeff Scott Soto!), sorgen dafür, dass die kompletten 21 regulären Tracks einen immer bei Laune halten können. Wenn z.B. bei dem genannten „Toccata – Carpimus Noctem“ die E-Gitarre völlig ausrastet und ein dermaßen geiles Solo zockt, dann kann der geneigte Hard-Rocker nichts anderes tun, als das Köpfchen nach vorne und hinten zu bewegen, was man im Fachjargon als Headbangen bezeichnet.

Insgesamt ist „Night Castle“ eine starke, super produzierte Veröffentlichung aus dem Hause TSO, welche nicht umsonst in den U.S.A. auf Platz fünf der Charts eingestiegen ist. Wer die Gelegenheit nicht verpassen möchte, die Gruppe live zu sehen, der sollte sich noch schnell Tickets für die kommende Tour sichern und natürlich vorher auch dieses nahezu perfekte Monumentalwerk anhören.

Neben dem eh schon wunderschön aufgemachten Digi-Pak inkl. 68 Seiten starkem Booklet, gibt es noch insgesamt sieben Bonustracks (u.a. die SAVATAGE-Nummer „Believe“ interpretiert von TSO, „Nutrocker“ von EMERSON, LAKE & PALMER, und, nur für den europäischen Markt „Requiem“ und „Toccata – Carpimus Noctem“ live 2010).

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27.02.2011

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