Trans-Siberian Orchestra - Beethoven's Last Night

Review

Jon Oliva ist ein viel beschäftigter Mann. Nach dem Aus der Kult-Truppe SAVATAGE widmet er sich gegenwärtig seiner „neuen“ Band JON OLIVA’S PAIN und dem TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA. Was einst als reines Nebenprojekt von Oliva und Komponist und Produzent Paul O’Neill mit einem Weihnachtsalbum begonnen hat, ist in den USA mittlerweile zu einer bühnenreifen Rock-Oper-Show herangewachsen, die den kommerziellen Erfolg aller bisherigen SAVATAGE-Veröffentlichungen eingestellt hat. Die Mischung aus klassischen Themen, verschiedensten bekannten Künstlern, rockenden Songstrukturen und einer visuellen Show hat sich bestens etabliert, was das bereits sechste Album des TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA „Night Castle“ und einem Einstieg auf Platz Fünf der US-Charts eindeutig beweist.

Um das Ganze nun auch nach Europa zu transportieren, ist es den Verantwortlichen gelungen, das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA im März 2011 für eine Tour durch ganz Europa, darunter Berlin, München und Wien, zu buchen. Und um diesen Umstand gebührend zu feiern, wird „Beethoven’s Last Night“, das 2000 erschien und witzigerweise am wenigsten erfolgreich war, in Europa noch einmal neu aufgelegt und veröffentlicht. Das Album erzählt die Geschichte des genialen Komponisten Ludwig van Beethoven, der nach Vollendung seiner 10. Symphonie von Mephisto heimgesucht wird und sich auf einen diabolischen Deal einlässt. Umgesetzt wurde das Ganze mit zig Musikern und Künstlern, allen voran Frontbrummer Jon Oliva.

Ein quasi als Oper angelegtes Rock-Album ist schwer zu bewerten, springt doch im Endeffekt nur eine spezielle Klientel darauf an. Diesen sei aber gesagt, dass nicht nur der Besuch einer der Shows im kommenden März, sondern auch die Anschaffung von „Beethoven’s Last Night“ zu empfehlen sei. Wer auf erhabenes Klavierspiel, gepaart mit akustischen Elementen, verschiedensten Stimmlagen und unverkenntlichen Reminiszenzen an klassische Werke („Freude schöne Götterfunken“) steht, und diese auch noch in ein rockiges Gewand gepackt sehen bzw. hören will, der ist beim TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA mehr als richtig!

Das Programm wird zwar live standesgemäß viel besser und bombastischer funktionieren, als Einstand sei dieser Re-Release mit unglaublich kitschigem Coverartwork (das Original war viel besser?!) aber jedem empfohlen, dem SAVATAGE noch zu konzeptlos und rockig waren und in pompösen musikalischen Einlagen seine Bestimmung findet. Eine faszinierende Geschichte mit bombastischen Elementen aufgepeppt, nicht mehr, aber auch nicht weniger – das ist das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA. Bleibt abzuwarten, wie das ganze Projekt in Mitteleuropa ankommen wird…

16.10.2010

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