Debütalben von aufstrebenden Bands zu rezensieren ist abenteuerlich. Man wird oft mit musikalischem Schund gestraft, doch manchmal sind Perlen in dieser Masse an jungen Bands zu finden. Eine davon sind TRANQUILLIZER aus Frankfurt an der Oder. TRANQUILLIZER haben sich 2008 gegründet und 2011, nach einigen gespielten Shows, ihre erste EP „Blutrot“ veröffentlicht. Am 15.10. erschien das Debütalbum „Des Endes Anfang“ – und das hat es faustdick hinter den Ohren!
Die Band bietet auf ihrem Erstwerk melodischen Black Metal, gespickt mit Einflüssen aus dem Death Metal und ausgefallenen Instrumenten, wie z.B Posaunen. Klingt das noch nicht allzu aufregend, zeigt bereits der zweite Song „Eine Andere Welt“, dass TRANQUILLIZER ein Händchen für packende Riffs, Abwechslung und Spannung besitzen. Zusammen mit rasantem Single-Note-Riffing und brachialen Rhythmusmomenten überrascht insbesondere der ultrafiese Gesang von Johannes Gauerke. Nebst animalischen Growls hat der Kerl eine überzeugende Schreistimme am Start, welche die gelungenen Melodien super unterstreicht.
Wuchtig geht es mit „Bestie Krieg“ weiter. Auch hier greifen die Rhythmus- und Leadfraktionen adäquat ineinander, nur um darauf, begleitet von einem kräftig stürmischen Schlagzeug, loszupreschen. Im weiteren Verlauf des Songs gilt es vielen guten Melodien, Rhythmuswechseln und abwechslungsreichem Gesang zu lauschen.
Auch der Rest von „Des Endes Anfang“ hält einige Überraschungen bereit. „Kapitulation“ mit seinem atmosphärischen, ruhigen Mittelpart, Das harte „Ins Licht“, welches besonders im Anfangspart die Hütte abreißt oder das pfeilschnelle „Seelenreiter“ – TRANQUILLIZER haben mit „Des Endes Anfang“ ein tolles Debüt abgeliefert und ich bin mir sicher, dass man von dieser Truppe in Zukunft Großes erwarten kann.
Sieben Punkte gibt es als Ansporn, da ich denke, dass TRANQUILLIZER noch nicht ihr ganzes Potential ausgeschöpft haben und sich auf künftigen Werken verbessern können. Dennoch – Freunde des (melodischen) Black Metals werden ihre helle Freude an „Des Endes Anfang“ haben.
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