Vier Jahre sind seit dem Überraschungserfolg „Knee-Deep In The Dead“ ins Land gezogen. Nicht nur das Album selbst hat positive Resonanzen bekommen, auch die Band hatte die Gelegenheit auf immer größeren Bühnen zu spielen, wie jenen des Rock Hard Festivals und des Wacken Open Airs. Und dementsprechend waren die Produktionsumstände von „Exiled To The Surface“ herausfordernd. Nicht nur, dass die Band nach dem überraschenden, aber verdienten Erfolg von „Knee-Deep In The Dead“ auf einmal mit hohen Erwartungen konfrontiert war, sondern auch Bauke de Groot verstarb, der das Label Violent Creek geleitet hat.
Extended EP
So legt das Quartett jetzt etwas nach, was man als EP mit Bonustracks bezeichnen könnte: Neben vier neuen Kompositonen gibt es auf der Scheibe die Studiotracks von „Decade Of Revival“, eine Neuaufnahme von ‚Teutonic Storm‘ und das WHAM-Cover ‚Careless Whisper‘. In ihren neuen Songs liefern sie genau jenes eingängiges Teutonengeprügel, das man von der Band erwartet hat. ‚Teutonic Storm‘ bewegt sich nahe an der Originalversion von „Venomizer“, trumpft jedoch durch seinen sauberen Sound auf. Doch als besonderes Highlight erweist sich ‚Careless Whisper‘. Der Song bedient sich der ikonischen Saxofonmelodie und des Textes, doch bleibt stets dem Thrash Metal verhaftet, wenn auch im getragenen Tempo. Ein Ausreißer, der direkt zum Highlight des Albums avanchiert.
Trotz des langen Bestehens der Band, lassen die neuen Songs durchblicken, dass der Reifeprozess der Balinger noch nicht abgeschlossen ist: Sie sind glatter geraten. Das liegt einerseits an der klaren Produktion, aber auch die Kompositionen sind runder geraten, was etwa der Midtemporefrain von ’66 Exeter Street‘ zeigt. Als ordentliche Metalband können sie das aber nicht auf sich sitzen lassen, weswegen für den Soundtrack ‚Total Thrash‘ niemand geringeres als die Röhre Tom Angelripper als Gastsänger fungiert hat.
Eine Frage des Geschmacks
Und wie bei so vielen zeitgenössischen Thrash-Metal-Alben hängt auch bei „Exiled To The Surface“ die Bewertung vom persönlichen Verhältnis zum Genre ab: Es lässt sich anbringen, dass es diese Art Alben schon häufig gegeben hat und die Fokussierung auf Eingängigkeit nicht unbedingt für die Einzigartigkeit des Sounds sorgt. Doch wenn man sich an diesem Thrash nicht satt hören kann, macht dieses Album Spaß, gerade auch wegen dessen Vorhersehbarkeit.
Druckvoller Bass, geile und schnelle Riffs, eine Stimme, die „kreischt“, aber dennoch passt und mir nicht auf den Sack geht.
Bei Municiple Waste geht mir die Stimme nämlich ordentlich auf die Nerven, die Mucke gefällt mir aber.
Nun denn. Reinhören lohnt sich auf jedenfall!
Extrem cooles Thrash Album. Nichts Spezielles, aber sehr geil, vor allem die Riffs und die Vocals.
Anspieltipps: Titeltrack, Total Thrash, 66 Exeter Street, Metroid.