Als eine “paradoxe Mischung aus knallharten Riffs und harmonischen Melodien“ oder kurz Melodic Thrash Metal beschreiben die vier Jungs von TRAIL OF BLOOD ihren Musikstil. Nun hat das Quartett aus dem beschaulichen Mecklenburg, das schon, wenn auch unter anderem Namen, auf einige Releases zurückblicken kann, mit “Dead Again“ eine weitere EP am Start.
Bereits das morbide anmutende Cover macht klar, dass es hier in der nächsten knappen halben Stunde kompromisslos aufs Fressbrett gibt und keine Gefangenen gemacht werden.
Musikalisch ist die Ausrichtung zwar klar von der Band vorgegeben, allerdings lassen sich die Mannen um Sänger Florian Ewert in kein Korsett zwängen und zeigen, dass sie auch über den Tellerrand hinausblicken. Songs wie “Alice In Wonderland“, “Spill My Blood“ oder auch der Opener “Bloodstorm“ ballern amtlich und erinnern mit ihrer thrashigen Attitüde und ihren Riffs teilweise an die letzten Werke von EXODUS. Die Band vergisst aber hierbei auch nie das “Melodic“ in Melodic Thrash Metal, so knallen einem zeitweise auch groovige Parts entgegen, bei denen sich vor allem die Saitenfraktion auszeichnen kann. Das schafft einen schönen Kontrast zu den härteren Passagen. Besonders heraus sticht das beim Song “Still I Bleed For You“, der mit seinem schleppenden Rhythmus und seinen drückenden Gitarrenparts eher an Death Metal Groove-Maschinen der Marke SIX FEET UNDER erinnert.
Ein weiterer positiver Aspekt von TRAIL OF BLOOD stellt der Gesang von Frontmann Florian Ewert dar. So variieren seine Vocals zwischen cleanem Gesang, Growling und Hardcore-ähnlichen Shouts beim Titeltrack. Hierdurch gewinnt die Musik an Facettenreichrum.
Dennoch gibt es auch einen entscheidenden Kritikpunkt an der Musik von TRAIL OF BLOOD, so klingen viele Passagen, trotz der Einflüsse aus sehr vielen Bereichen der harten Musik, sehr ähnlich und man ist sich zeitweise nicht sicher, ob man schon beim nächsten Song ist oder nicht. Der Hörer rechnet daher kaum noch mit musikalischen Überraschungen, was die Vorfreude auf die nachfolgenden Songs leider etwas dämpft und die Platte insgesamt abschwächt.
Als absoluter Anspieltipp für jeden Interessierten muss in diesem Review noch “Crusade Of Hate“ genannt werden, dem man schon nach wenigen Durchläufen den Titel “Ohrwurm“ verleihen kann. Hier passen Riffs, Melodien und Gesang einfach perfekt zueinander und auch der Refrain frisst sich sofort in die Gehörgänge und verlässt diese auch nicht mehr so schnell. Generell kann man festhalten, dass TRAIL OF BLOOD mit “Dead Again“ zeigen, wie viel Potenzial in Punkto Songwriting in ihnen steckt – natürlich neben dem handwerklich einwandfreien Umgang mit den Instrumenten. Allerdings klingen manche Parts, wie oben bereits erwähnt, einfach wie schon einmal gehört, somit reicht es diesmal nur für eine Bewertung im Mittelfeld aus.
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