Tracer - L.A.?

Review

Puh, da muss ich mir erstmal etwas zu Trinken. Staubtrocken präsentieren sich TRACER auf ihrem aktuellen Werk „L.A.?“. Mehr Stoner geht schon fast gar nicht. Und umso überraschter bin ich, denn mit Blick auf das Cover hätte ich doch glatt auf eine Retro-80er-Rock-Band getippt.

Stattdessen bringen die Australier ein bisschen heißen Sand aus ihrer Heimat in meine Wohnung und zeigen, dass es auch dort noch richtig geilen Rock gibt (sorry, aber AIRBOURNE sind gnadenlos überwertet). Bemerkenswert bei TRACER finde ich aber nicht nur ihre fetten Stoner-Riffs, sondern die Tatsache, dass sie immer wie geschickt Classic-Rock-Einflüsse einbauen, die Erinnerungen an LED ZEPPELIN (gesanglich) und auch BLACK SABBATH (Gitarren) wachrufen.

Die Songs sind trotz ihrer trockenen Attitüde spritzig und bieten sich irgendwie ideal als Soundtrack für eine lange Autofahrt an. Sonnenbrille auf, Fenster runter, Anlage auf volle Pulle und ab geht’s. Bei den sieben Songs gibt es keinen einzigen Ausfall und trotz klarer roter Linie verlieren sie nie die Spannung und Abwechslung, die ein gutes Rock-Album braucht.

Daher fällt es auch schwer Highlights herauszupicken, wobei das ja auch nicht immer nötig ist, wenn ein Album von vorn bis hinten überzeugt.Einzig die Spielzeit von gerade einmal einer halben Stunde erscheint mir ein wenig zu kurz, lässt das Album andererseits aber auch kurzweilig erscheinen. Also, insgesamt wirklich eine bemerkenswerte Scheibe aus Down Under, die jeden Freund von guter Rock-Musik, egal ob Stoner oder Classic, glücklich machen sollte.

27.08.2010
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