Toxpack - Kämpfer

Review

Soundcheck Mai 2019# 27 Galerie mit 11 Bildern: Toxpack - With Full Force 2018

Seit 2001 stehen die Berliner TOXPACK für qualitativ hochwertige Veröffentlichungen im Bereich des Punk Rocks mit deutschen Texten. Sie selber bezeichnen die Musik als Streetcore. Die Wurzeln der Band liegen nochmals weitere zehn Jahre zurück bei den BIERPATRIOTEN. Nur wenige Ausreißer nach unten gab es in der Diskografie der Berliner, „Kämpfer“ gehört aber in jedem Fall nicht zu diesen Ausreißern, auch wenn das Album im metal.de-Soundcheck im Mai 2019 souverän den letzten Platz belegt hat.

TOXPACK – Streetcore aus Berlin

TOXPACK haben schon immer die Einflüsse auf die Band zur jeweiligen Zeit in ihre Musik einfließen lassen. „Stadtgeflüster“ z. B. stand noch mit einem Bein im Oi!, während „Aggressive Kunst“ und „Cultus Interruptus“ sowohl am Hardcore als auch an Fußballhymnen orientiert waren. „Kämpfer“ zeigt sich jetzt 2019 wieder ein wenig anders als die vorherigen Alben.

Bei den ersten Durchläufen von „Kämpfer“ wird deutlich, dass dieses Mal wieder die Gitarrenarbeit bei TOXPACK im Vordergrund steht. Neben Schulles markanter Stimme prägen die Gitarren von Tommi und Erik die Scheibe. Die Solos sind noch ausgeprägter als auf der letzten Scheibe und die Riffs noch griffiger. Die Songs sind durchgehend auf einem hohen Niveau und nicht so schwach produziert wie die vorletzte Scheibe „Friss!„. TOXPACK schaffen es, Pathos in die Songs einzubinden, ohne es peinlich zu übertreiben und haben es auch nicht nötig, auf die „Wir gegen alle“-Pauke zu hauen.

Die Einflüsse auf „Kämpfer“ sind offen erkennbar

Kommen wir aber nochmal auf die Einflüsse der Band, 2013 und 2014 eröffneten TOXPACK für DER W und in den letzten Jahren spielte man das eine oder andere Festival mit den BÖHSEN ONKELZ. Der Einfluss der Frankfurter auf die Berliner war schon immer vorhanden, aber auf „Kämpfer“ hat man in der Gitarrenarbeit sein Niveau so gesteigert, dass immer mehr Gemeinsamkeiten in den Songs auftauchen, man Vergleiche „All deine Sorgen“ mit „Gott hat ein Problem“ und den Bonustrack „Jeder kann ein König sein“ mit „Könige für einen Tag“.

„Kämpfer“ ist eines der Top-3-Alben der Band. Wer mit dem Genre etwas anfangen kann, kommt an TOXPACK wie immer nicht vorbei. Wer das Genre mit all seinen Bands und Begleiterscheinungen ablehnt, der wird auch 2019 kein Album der Berliner benötigen. So ist es vollkommen verständlich, wenn „Kämpfer“ auf dem letzten Platz im Soundcheck landet, aber gleichzeitig zweimal die 8 als Punktzahl einstreicht.

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04.06.2019

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8 Kommentare zu Toxpack - Kämpfer

  1. nili68 sagt:

    Oh, die Böhsen Onkelz wieder etwas härter..

  2. xXx-Oimel-xXx sagt:

    Die Wurzeln der Band liegen NICHT bei den Bierpatrioten! Lediglich Schulle sang dort. Die restlichen 3 Bierpatrioten gründeten Turbolover.
    Punkrock oder gar Streetcore ist mMn gar nicht mehr vorhanden. Streetcore? Den hörte man zuletzt auf „Aggressive Kunst“. Das hier ist Deutschrock in Reinkultur mit „Wir sind so ehrlich nur die anderen nicht“ Plattitüden.
    Und der Einfluss der Frankfurter war auf den ersten 3 Alben auch nicht gegeben. Woher der Rezensent seine Infos her nimmt ist mir schleierhaft.
    Die Cd klingt wie der Aufguss vom Aufguss, vom Aufguss des Aufgusses.

    3/10
    1. Lichtbringer44 sagt:

      Bierpatrioten und Goyko Schmidt tauschten damals eigentlich nur die Sänger. Und daraus entstanden dann Toxpack und Turbolover. Toxpack enttäuschen mich aber mit jedem Album mehr. Werde mir dieses bei Gelegenheit mal zu Gemüte führen.

      1. xXx-Oimel-xXx sagt:

        Bei Turbolover spielt/singt lediglich Martini von Goyko Schmidt. Deren neues Album soll bereits im Kasten sein, ebenfalls unter den Händen von Harris Johns aufgenommen.
        Ich fand die letzten beiden Toxpack Alben nicht prickelnd und so geht es mir hier ebenso. Am schlimmsten ist der ‚melodische‘ Gesang. Wer die Bierpatrioten in den letzten Jahren live sah weiß was ich meine.
        Eine Band, die man langsam aber sicher abhaken kann.

    2. Lichtbringer44 sagt:

      Mag sein das es inzwischen so ist das sich die Besetzung geändert hat. Und ja, im Vergleich zu früher als die Haare bei Schulle noch kurz waren hat sich einiges geändert. Hab Bierpatrioten vor 2 Jahren gesehen, da war die Luft raus. Das sah 2006 war es glaub ich, noch deutlich anders aus. Aber der Herr Schulle wird ja auch nicht jünger.

      1. xXx-Oimel-xXx sagt:

        Halbstarke Jungs ‚Wohin!‘ kann man hier nennen. Das Album gab es mal im Paket mit Piratenpapst und Platzverweis bei Sunny Bastards. Die passen stilistisch alle ganz gut zueinander. Wobei Platzverweis etwas in die Krawallbrüder Richtung gehen.
        Scharmützel, Soifass, Saaleterror, damals noch Moiterei, Grumpy Old Men, East Rebels ‚Mit aller Gewalt‘, Troopers, Split Image…
        Aktuell sieht es eher mau aus. Dolly D. ‚Nobis‘, Rien Ne Vas Plus wurden schon genannt, Anti Clockwise.

    3. notPeteSteele sagt:

      Gibts aktuell im D-Punk/Oi/Streetcore Sektor noch irgendwas, was man sich anhören kann? Bitte um Empfehlungen! Gerne so tight eingespielt und gut produziert wie oben verlinktes Video – nur halt nicht so…Schlager-beeinflusst 😉