Toxic Smile - 7

Review

Die sächsische Prog-Formation kann bereits auf eine ereignisreiche Geschichte zurückblicken. Gegründet im Jahr 1996, konnte die Truppe vor 13 Jahren einen Deal mit BMG ergattern, im Zuge dessen die Band vor allem in Asien große Erfolge feierte. Hierzulande ist dem Fünfer der große Durchbruch bislang jedoch verwehrt geblieben, obwohl man in der Vergangenheit durchweg gute Alben veröffentlichte – zuletzt erschien vor zwei Jahren „I’m Your Saviour“.

Nun also steht das neue Werk „7“ in den Regalen, mit dem die Mannen um Sänger Michael „Larry B.“ Brödel den nächsten Anlauf nehmen, auch national zu einem bedeutenden Fleck auf der Prog-Rock-Landkarte zu werden. Verdient hätten es die Herrschaften zweifelsohne, denn die knapp 50 Minuten des aktuellen Werks besitzen wieder durchaus Klasse. Stilistisch agieren die Musiker sehr variabel und verbinden immer wieder gekonnt härtere Elemente mit leichtfüßigem Prog, wobei die von Bandgründer Marek Arnold sehr variabel bedienten Keys sowie diverse Saxophon- und Streicherparts für Abwechslung sorgen. Die ausgewogene Abmischung sorgt gleichzeitig dafür, dass jedes Instrument seinen rechten Platz einnimmt.

Die Scheibe beginnt mit dem recht eingängig gehaltenen „From Inside Out“ und einer pumpenden Bassline auf kernigem Drum-Fundament. In der Folge pendelt der Track zwischen dem hymnischen Refrain und rhythmisch geprägten, härteren Passagen, bevor im zurückhaltenden Schlusspart Bassist Robert Brenner in Form eines gefühlvollen Solos auch noch eine Kostprobe seines Könnens liefern darf. Merklich komplexer wird es im Anschluss bei der mit über acht Minuten längsten Nummer des Albums: Nach versiertem Beginn legt „Barefooted Man“ zunächst eine angenehme Balance zwischen sphärischen Strophen und packenden Refrains an den Tag, verzettelt sich dann aber ab der Hälfte zusehends in einigen etwas konstruiert wirkenden Parts, bevor es gegen Ende glücklicherweise wieder etwas zugänglicher zu Werke geht.

Dennoch ist es die schwächste Phase von „7“ – denn auch das folgende „Needless“ vermag trotz starkem Finale mit seinem insgesamt gekünstelt experimentellen Arrangement nicht so recht zünden. Im Anschluss steigert sich die Platte aber – „Love Without Creation“ (mit gefühlvollen Sax-Einlagen), das treibende „Rayless Sun“ oder das abschließende, vertrackte „Afterglow“ sind allesamt gute, abwechslungsreiche Songs.

Am Ende ist „7“ eine gute Prog-Platte, wie man sie aus dem Hause TOXIC SMILE mittlerweile gewöhnt ist. Die vielen hochklassigen Momente stehen dabei aber auch einigen eher schwächeren Phasen gegenüber. Ob die Scheibe demnach der lang erhoffte Befreiungsschlag für die Truppe wird, bleibt abzuwarten – es wäre den Jungs auf jeden Fall zu gönnen.

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17.12.2013

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