„We know that the new album is taking forever“, verkündete Kevin Jones von TOWARDS DARKNESS im September 2016 auf der Facebook-Seite der Band. Dreineinhalb Jahre sollte es noch dauern, bis „Tetrad“ im März 2020 über Solitude Productions erscheint. Die Veröffentlichung des Albums gleicht einer Odyssee, wie wird sie enden?
Von der Boxengasse auf die Straße – TOWARDS DARKNESS kommen zurück
Da ist es nun also, das dritte Album der Funeral Doomer aus Montréal. Und es ist keine typische Funeral-Doom-Veröffentlichung geworden, sondern – zumindest in der Definition des Genres – eine etwas leichtere Masse. Durch Sludge, Post-Metal-Elemente und Keyboard-Klänge, welche eine angenehme Dramatik zum Sound hinzufügen, scheint „Tetrad“ über den Dingen zu schweben. Dennoch klingt „Tetrad“, im Vergleich zum Debütalbum „Solemn“, welches vor gut 13 Jahren erschienen ist, viel breiter und kraftvoller. Nun gut, ist ja auch ewig her. Wie auch immer, die Produktion des Albums ist, trotz der langen Liegedauer, auf der Höhe der Zeit und bringt TOWARDS DARKNESS in Frontnähe.
François Fortin, den Keyboarder und Gitarrist Simon Carignan von der Zusammenarbeit mit der mittlerweile aufgelösten Band VENEFICIUM kennt, ist als guter Session-Drummer auf dem Album vertreten. TOWARDS DARKNESS ist allerdings momentan offiziell ein Duo, bestehend aus den bereits erwähnten Simon Carignan und Kevin Jones.
„Tetrad“ ist eine schöne Ausführung dafür, wie Technik und Atmosphäre gleichermaßen und gleichberechtigt funktionieren können. Das Album ist vielschichtig und will erschlossen werden, ist aber auch ohne größere Anstrengung als atmosphärisches Album genießbar.
Geduld ist eine Tugend – „Tetrad“
„We hope it will be worth the wait“, auch dieses Zitat stammt aus dem Jahr 2016. Und tatsächlich, das Warten hat sich gelohnt. Denn es wäre schade gewesen, wenn TOWARDS DARKNESS ihr drittes Album der Szene vorenthalten hätten. Freunde des Funeral Dooms mit leichten Öffnungen nach oben und unten sollten „Tetrad“ eine Chance geben.
Mit 7 Punkten kann ich leben, da es ein gutes Album ist. Aber die beiden vorherigen Alben „Solemn“(9/10) und vor allem „Barren“ (10/10) gefallen mir doch besser, da sie ein stimmiges Gesamtbild präsentieren und eine ganz besondere Atmosphäre über das ganze Album aufrecht erhalten, die kein Lied auslässt. Ganz stark. Das vermisse ich hier etwas. Es packt mich nicht so richtig.