TOVARISHs Debüt „Da Tovarish“ (Betitelung nicht von ungefähr) ist, wenn man unbedingt nach einer Kategorisierung sucht, ein Black-Drone-Doom-Bastard, von dem schlussendlich aber hauptsächlich der Noise-Anteil geblieben ist. Bis aufs Äußerste verzerrtes Dröhnen bestreitet mit vereinzeltem Gebrüll das Gröbste des Debüts und erinnert so entfernt an SUNNs „Black One“ (besonders „Cursed Realms (Of The Winterdemons)“), ist aber bei weitem nicht so mächtig.
Grund dafür ist eine Kompromissbereitschaft in Form von penetranten Einsprengseln, die dem ansonsten so radikalen Album gar nicht gut zu Gesichte steht. Mitten in das Übersteuerungsinferno hinein werden Hymnen, politische Reden (dem Albumstitel gemäß natürlich mit der Sowjetunion beschäftigt) oder apathisches Klavier- und Gitarrengeklimper verstreut. Was die endlosen Politikmonologe auf einem Album wie diesem zu suchen haben und zu ihm beitragen sollen, auf dem sich andernorts der Vokalist die Seele aus dem Leib grunzt und die Saiteninstrumente nur noch als reine Geräuscherzeuger dienen, bleibt schleierhaft ebenso wie die Antwort auf die Frage, wem soetwas gefallen soll.
TOVARISH scheitern also gleich auf zwei Ebenen: Wem schon Drone Doom, Noise und deren Genossen (Wortspiel natürlich beabsichtigt) nicht zusagen, der sollte sowieso die Finger davon lassen. Das ist selbstverständlich kein Fehler der Band, aber anstatt das dann auch wenigstens durchzuziehen, verwässert der Trupp seine Linie mit allerlei Füllmaterial. Schade ist’s, weil der eigentlich interessante Drone-Doom-Teil der Musik eine gute Figur macht. Die Begeisterung der Band für das exzessiv zur Schau gestelle Thema nutzt sich hoffentlich noch ab. Vielleicht wird ja schon das zweite Album was.
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