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Totenmond - Väterchen Frost

Review

Schon der erste Schlag dieser drei Burschen, Lichtbringer, war alles anderes als das: Ein Reise durch die Welt in ihrer bizarrsten, düstersten Art und Weise sicherte dieser Band einen lauschigen Platz in der Hölle.Und auch auf Väterchen Frost versuchen die drei Recken ihr Bestes, die Apokalypse auszurufen! Es ist unglaublich, mit welcher Atmosphäre hier gearbeitet wird. Haß, Wut, Zerstörung, blanker Wahnsinn… die Negation des Lebens findet in Totenmond ihre Jünger und Marktschreier. Väterchen Frost ist pure Dunkelheit, ohne Dark Wave Einflüsse oder Gothic-Schöngerede. Hier gibt es keine Liebe, keine Schöhnheit, nur das reine Entsetzen regiert. Carnivore waren verdammt nah dran an der Schaffung eines ähnlichen Geschwürs, Totenmond haben diesen Stil perfektioniert. Die Band braucht nicht länger im Schatten der ehemaligen Band des Petrus T. Steele zu verweilen, sie hat ihre eigene Nische im Kerker gefunden, reißt das Maul auf und schreit alles nieder. Mir fällt noch Winter ein, die es fast genauso schafften, eine ähnlich verrottete Welt zu vertonen, aber die gibt es ja nicht mehr. Somit stehen Totenmond allein in der tiefen Schwärze. Tiefer gestimmte Gitarren, der Bass verzerrt und eine Stimme, die nicht mehr auf diesen Namen hört, sondern die Worte eher aus dem ihr zugehoerenden Leib kotzt. Eigentlich hat sich nicht viel verändert, allerdings sind die Stücke variabler geworden, Totenmond reiten etwas weniger auf der Extrem-Doom Schiene rum und geben stattdessen öfter mal etwas Druck auf die Snare und die Doublebass, was sie für die Kategorie „Death Metal“ klassifizieren könnte. Der ganze zähe Brei hat dadurch etwas mehr Drive erhalten und „groovt“ (Ein Unwort, mir fällt aber nichts passenderes dazu ein!) zeitweise ordentlich. Aber Totenmond steht nur für Totenmond, ein unglaublich intensives schwarzes Gebräu. Die Doom-Passagen sind natürlich auch weiterhin vorhanden und man hat sich auch im Thrash Lager umgehört. Das sind allerdings nur Anhaltspunkte, die Band muß man für sich selbst entdecken und kategorisieren. Vier offizielle Tracks stehen im Booklet, erweitert durch einen Bonus und einen Live Track. Jedes dieser Stücke steht für sich und ich möchte sie auch nicht auseinandernehmen, da mir einfach die Worte ausgehen würden. Mehr kann ich dann auch nicht mehr schreiben.

24.12.1997

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1 Kommentar zu Totenmond - Väterchen Frost

  1. Anonymous sagt:

    Klasse Nachfolgerchen zu Lichtbringer nur sind die Texte nach wie vor manchmal etwas abstrackt! (manchmal?) "Ihr Atemkarussel kotzt einen Gott". Hmh, alles klar! Trotzdem 10 Punkte, weil die Scheibe einfach genial ist, auch mit merkwürdigen Texte. Doch gäbe es nicht die Texte wäre es auch nicht Totenmond!

    10/10