Total Terror - Total Terror

Review

Ihr mögt Krach und Lärm? Ihr mögt dicke Produktionen? Ihr mögt es möglichst laut? Dann seid ihr hier richtig. Ihr mögt Dan Swanö und NIGHTINGALE? Dann seid ihr leider total falsch. Auch wenn der Künstler hier bei TOTAL TERROR agiert, zeigt er wieder einmal, dass er alles ist, nur nicht einseitig. Denn gegen NIGHTINGALE sind TOTAL TERROR in etwa das selbe, wie eine Brotschneidemaschine im Vergleich zu einer Kettensäge. Terror für den Gehörgang und zwar ohne Gnade und schnulzigen Anleihen. Das selbst betitelte Album, welches bereits Ende der 90er aufgenommen, aber 2008 erst abgemischt wurde erschlägt mit 27 Titeln in knapp 33 Minuten.

Die schwedischen Lyrics sind verpackt in einen speckigen Mantel aus Hardcore, Punk, Crust und so manch anderem, was mit Tönen und Musik auch nur ansatzweise etwas zu tun hat. Das Trio, angeführt von Swanö holt alles aus sich raus. Wiedererkennungswert der einzelnen Tracks bewegt sich in Richtung des Nullniveaus, wahrscheinlich auch wegen meiner fehlenden schwedischen Sprachkenntnisse, doch der besagte Sound spricht auch in diesem Punkt für sich. Das eine oder andere knappe Solo schleicht sich hinein in die musikalischen Ergüsse und Schreiorgien, allerdings hämmern und krakelen sich TOTAL TERROR Stück um Stück auf den Punkt, ohne große Experimente und Ausfallerscheinungen. Mit ausgefahrenem Mittelfinger wird demonstriert, dass man sich einen Scheiss um Trends kümmert.

Wer großartige melodische Ansätze sucht, wird nicht besonders oft fündig, doch das eine oder andere groovende Schmankerl ist auf der Scheibe schon vertreten. Hervorzuheben wäre Song Nummer, moment, ich muss suchen, 18, mit dem schönen Namen „Inspärrad“. Death Metal Attitüde trifft hier auf die restliche rauhe und ohrenfeindliche Umgebung. Unglücklicherweise ist dieser Spaß nach einer Minute schon wieder vorbei. Es bleibt also zu sagen, dass der Name hier Programm ist. Ohne Umschweife zum Punkt, eine halbe Stunde lang Terror und Vernichtung im Namen des Crust und seiner Kumpanen. Für Fans der Stilrichtung könnte diese Platte durchaus ein Highlight darstellen, für den Rest der Welt ist dieser räudige Bastard mit Vorsicht zu genießen. Doch nicht weil er so schlecht ist, sondern wegen der Gefahr besteht, dass es gefällt.

21.05.2009
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