Normales Geknüppel zu mau? Ein Sound, der über einen rennt, wie eine Büffelherde ist nicht genug? Diese Landschildkröte, die einem die ganze Zeit am Ohr hängt, reicht nicht? Dann sollte man die Landschildkröte an dem einen Ohr lassen und doch zumindest mal das andere Ohr TOTAL DEVASTATION leihen. Denn drei Geschwister (Pikka), eineiige Zwillinge (Hakuli) und – ohne Geschwister am Start – Sänger Heinonen versuchen auf ihrem zweiten Album neben dem Death Metal Gedresche auch kleine, aber facettenreiche Soundspielereien einzubauen.
Von Beginn an fällt eine knallharte und sehr raue Soundwand auf einen, das Schlagzeug treibt und der Sänger grunzt sich die Lunge aus dem Hals, eigentlich wie bei jedem Lied. Doch trotz oder gerade wegen vieler, zum Teil plötzlich einsetzender Tempowechsel entsteht schon bald eine gewisse Ermüdungserscheinung. Besonders die immer wieder in dieser Form dazwischen kloppenden Drumeinsätze bringen starke Fahrt in die Lieder, machen sie aber nicht einfach zu hören bzw. zerstückeln sie teilweise. Neben dem instrumentellen Versuch Abwechslung hineinzubringen, schafft es die Stimme konsequent monoton zu bleiben. Ob das nun ein Vorteil oder ein Nachteil ist, muss jeder nach seinem eigenen Geschmack richten, doch die eine oder andere Variation hätte durchaus nicht geschadet.
„Ground Zero“ bietet einem eine sehr einprägsame Melodie, an die man sich gerne klammert, zudem vortrefflich eingesetzte Samples – eines der besten Lieder. Das anschließende „Well Of Death“ ist sowohl das längste als auch das „ruhigste“ Lied auf „Reclusion“, bei dem sogar ein Piano das Ende gestalten darf. Und so kann man zu jeder Zeit dezent die Bemühungen der Band um einen abwechslungsreichen Sound bewundern, die aber nicht zu jeder Zeit greifen – trotz der hervorragenden Qualität.
Kommentare
Sag Deine Meinung!