Torrens Conscientium - All Alone With The Thoughts

Solitude Productions schicken mal wieder die nächste Armada gen Westen, um hierzulande ja keine Engpässe an Death-Doom-Bands aufkommen zu lassen. In die Reihen des nachhaltigsten Doom-Labels der Welt fügen sich nun die Ukrainer TORRENS CONSCIENTIUM ein, die nach fünf Jahren Arbeit „All Alone With The Thoughts“ vollbracht haben,…

…welches beileibe nicht so verzichtbar ist, wie das kitschige Artwork und der plakative Albumtitel suggerieren mögen. Vorbei an Stolpersteinen gotischer Süßlichkeit und symphonischen Ballasts bietet „All Alone With The Thoughts“ eine stimmige Zusammenstellung allen, was im Death Doom recht und billig ist. Langgezogene, dicke Riffwände harmonieren mit hallenden Anschlägen auf der Klaviatur der Nachdenklichkeit in üblich-melodiöser Düsternis, bis entweder eine kurzatmige Double Bass dem Trübsal so etwas wie Beine macht und sich in voller Größe aufbäumende Growls der Agonie Freilauf lassen oder stille Ambient-Klänge zum tiefgründigen Sinnieren über das eigene Elend anhalten. Und das alles in einem ansprechend vollen Klang, der den Namen auch verdient hat.

Weil sich „All Alone With The Thoughts“ damit auf die Nummer-Sicher-Spur begibt und jegliches Risiko scheut wie Death Doom die Kopfstimme, sucht man Persönlichkeit hier vergebens. Es ist ein reines Einsteigeralbum, das alles enthält, um Unbeleckten wie Interessierten den Schubs in die richtige Richtung hin zu den wahren Größen des Genres zu geben. Easy-Listening-Musik für den verregneten Sonntag Nachmittag, um die nächste eingebildete Depression auszustehen oder sich auch mal nachts einsam in den Schlaf zu weinen, um morgens wieder Bäume auszureissen.