Na toll, wenn ich bloß wüsste, was ich verbrochen habe, dass ich die neue Tormentor auf´s Auge gedrückt bekomme. Vielen von euch wird der Name Tormentor wahrscheinlich ein Begriff sein, auch wenn sie nun schon seit elend langen Zeiten etwas still geworden sind. Anno 2000 sind sie nun also mit „Recipe Ferrum!“ am Start und machen sich mit ihrem neuen Output nicht unbedingt beliebt, woran ihnen aber auch nichts liegen dürfte. Es fällt (mir) ziemlich schwer, diese CD irgendwie zu beschreiben oder gar zu bewerten, da sie eines gewiss nicht ist – Black Metal, Death Metal oder irgendein Metal im engeren Sinne. Vielmehr ist es eine dreigeteilte musikalische Abhandlung, die nur selten einen Hauch von rohem Black Metal durchschimmern lässt und sich stattdessen in zartem Gitarrengeklimper, langsamen Melodien, gleichtönigem Schlagzeugspiel und erzählenden Gesangseinlagen verwirrt. Besonders „The little match girl“ ist ein schönes Beispiel, wie man belanglosen langsamen Rock´n Roll (es hört sich ein meinen Ohren nunmal so an) mit pseudobösem Erzählgesang produziert. Der nachfolgende Track „Dracula“ geht erfreulicherweise eher in Richtung (alter) Black Metal, ohne jedoch über das Niveau (sowohl von der Komposition als auch vom musikalischen) von heutigen Schülerbands hinauszukommen. Ab dem zehnten Track beginnt dann der zweite „Akt“ – was keineswegs erfreulich ist. Ausser planlosem Gitarren- und Schlagzeugspiel umschmeichelt äusserst nerviger zweistimmiger „Gesang“ das Ohr des Zuhörers. Spätestens ab hier ist mir klar geworden, dass es nahezu unmöglich ist, „Recipe Ferrum!“ angemessen zu umschreiben. Es bleibt euch keine andere Wahl, als dieses Album selbst in Ohrenschein zu nehmen oder es zu verdrängen. Tormentor stellen sich wie es scheint auf den Mayhem Standpunkt – ist uns doch scheißegal, was ihr denkt. In einer Beziehung ist die CD allerdings phänomenal … man ist irgendwie ständig gezwungen hinzuhören und bereut augenblicklich, dass man sich dazu verleiten ließ. 🙂
Ich halte es für pures Namedropping, diese Platte unter dem Namen Tormentor zu veröffentlichen, denn mit "Anno Domini" hat diese "Musik" ja wohl gar nix mehr zu tun. Aber da Plasma Pool ja überall durchgefallen sind, nannte man das ganze wohl lieber wieder Tormentor, um aus dem alten Kult noch´n bisschen Kohle zu schlagen. Wenn Attila jetzt so´n Gesabbere statt Metal machen will, von mir aus, aber sowas ist echt Verarsche. Schon krass, was heute alles veröffentlicht werden darf.