Es kommt aus dem Norden, es ist böse, düster und vor allem laut! Die Rede ist nicht vom Death Metal an sich, der wurde ja woanders erfunden, TORMENTED sind momentan gemeint. Im Prinzip ist das aber egal, TORMENTED klingen zumindest stark nach der Essenz des Death Metal. Wer das Gegenteil behauptet, hat irgendwas nicht verstanden. Noch dazu handelt es sich hierbei nicht um eine grünschnabelige Jugendband sondern um einen Haufen alter Hasen, die unter anderem schon mal bei DARKIFIED, EDGE OF SANITY, PAN-THY-MONIUM oder MARDUK gespielt haben. Keine Anfänger also, und das hört man “Rotten Death“ auch an.
Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass diese Musik mehr als Oldschool klingt, CELTIC FROST hinterließen hier genauso ihre Spuren wie SLAYER, AUTOPSY oder VENOM. Eine Überdosis Groove, größtmögliche Brutalität ganz ohne Blastbeateinsatz, charmant unsauberes Drumming, das unsterbliche „UHH!“ immer wieder in die natürlich genretypischen Texte integriert, 100%ig geradliniger Songaufbau und rumpelige, dennoch wunderbar fette Produktion machen dieses Album zu einem Spender für Dauergrinsen und Genickschmerzen.
Technische Finessen, Innovationswut oder gar Modernität gibt’s woanders, TORMENTED haben sowas nicht nötig. Das ein- oder andere heulende Gitarrensolo hat sich trotzdem eingeschlichen, genauso wie ein- oder zwei vergleichsweise (!) unspektakuläre Songs, über sehr weite Strecken regieren aber gnadenlos eingängige Riffs, die den Druck auf die Repeat-Taste zu einem völlig natürlichen Reflex werden lassen, wenn das Album nach etwas über einer halben Stunde schon wieder endet.
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