Torment Of Souls - Faces Of Death

Review

Dass in der Eifel nicht nur bei den Puckelfeten die Luft brennt, beweisen die Herren von Torment of Souls (ehemals nur „Torment“) mit dieser Maxi (insgesamt der dritte Output) recht eindrucksvoll. Hier kollidiert der galoppierende Schwedenelch mit amerikanische Härte (man erinnert entfernt ein wenig an Morta Skuld zu deren „Surface“ Tagen) – folglich ist der Popo derjenigen, die sich zu nahe an die heimischen Boxen stellen, auch bald mit dem eines gemeinen Pavians zu vergleichen, zumal der Arschtrittfaktor des Sechsers (!!!) fast durchgängig im oberen Bereich liegt. Passend dazu ist der Sound für eine Eigenproduktion druckvoll und ausgewogen. Groove, kombiniert mit eingängigen Melodien, die den Wiedererkennungswert jedes einzelnen Songs garantieren, ist seit jeher ein bewährtes Mittel, um die Zuhörerschaft zu begeistern. Und dieses Mittel beherrschen die hörbar gut aufeinander eingespielten Jungs von Torment of Souls recht anständig. Hin und wieder gibt es die eine oder andere Belanglosigkeit, aber keiner der drei Songs schweift in langweilige oder gar unnötige Passagen ab. Dazu sind auch die Riffs, die Soli (vor allem auf „Autopsy“) und die cleveren Arrangements zu überzeugend. Allerdings hätte man sich bei gleich DREI Klampfern an Bord eine etwas mächtigere Gitarrenwand und ab und an die Vorherrschaft der Leadklampfen (z.B. wie bei Nocturnus) gewünscht. Dieser Umstand tut dem Ohrenschmaus aber nicht wirklich Abbruch. Positiv ist neben dem herrlichen Gegurgel des Fronters auch das variable Drumming – hier wird nicht nur der Knüppel aus dem Sack gelassen, sondern songdienlich getrommelt – auch wenn die Kicks ein wenig lahm klingen, weiß der Kerl am Kit akzentuiert vorzugehen. Dabei gerät das nett betitelte und supereingängige Stück „Die Hure“ zum gediegensten Track. Hier geht das songwriterische Konzept am besten auf. Neben den sehr guten Bremsmanövern lassen mir vor allem die mit netten Samples gepaarten Leads einen wohligen Eisschauer über den Rücken laufen. Ein verdammt starker Song – noch dazu mit deutschen Lyrics. Jeder Fan gehaltvollen Todesbleis, bei dem nicht nur Vollgas die Devise ist, sollte „Faces of Death“ schnellstens antesten !

09.04.2004

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