Torian - Thunder Times

Review

Galerie mit 16 Bildern: Torian - M.E.T.A.L. On Tour 2020 in Karlsruhe

Das Quintett aus Paderborn ist schon geraume Zeit in der Undergroundszene aktiv und konnte durch zahlreiche Gigs auf sich aufmerksam machen. Die bereits 2002 gegründete Combo legt mit “Thunder Times“ nun ihr neustes Produkt vor. Zu hören gibt es auf dem Album traditionell gehaltenen Power-Metal mit zweistimmigen Gitarren, die nicht selten an IRON MAIDEN oder vergleichbare Bands erinnern.

Dabei dürfte klar sein, dass TORIAN das metallische Rad nicht neu erfinden. Die Kompositionen der Band besitzen aber genug Eigenständigkeit, um von einer billigen Kopie weit entfernt zu sein. Die Gitarristen Carl Delius und Alexander Thielmann schütteln sich einige flotte, hörenswerte Riffs aus den Ärmeln und die Rhythmusgruppe unterstützt die beiden mit abwechslungsreichen Breaks und Rhythmen. Das lässt Stücke wie “Flame Of Mourning“ oder “Stormbringer“ nicht langweilig werden. Im Gegenteil. Die Songs verfügen, durch die markante Stimme von Marc Hohlweck, in den meisten Fällen auch über Ohrwurmrefrains und tolle Melodien. Großen Respekt haben sich die Jungs auch für das über zwölf Minuten lange und extrem abwechslungsreiche “Eternal Dreamless Sleep“ verdient. Guter Abschluss der Platte, bei dem die Band alle ihre Stärken nochmals auf den Punkt bringt.

Leider haben sich auf “Thunder Times“ auch einige Songs eingeschlichen, die sich qualitativ nicht auf demselben, oben erwähnten, Level befinden. “The Dark Side“ beispielsweise will auch nach dem fünften Durchlauf nicht so recht zünden und ist verglichen mit einem Kracher wie “Dragonfire“ (der Mittelteil dieses Songs hätte sich auch gut bei RUNNING WILD gemacht) eher langweilig und uninspiriert. Gleiches gilt auch für “Icefall“, das es einfach nicht schafft, die Qualität oben genannter Stücke zu erreichen. Anders gelagert ist der Fall bei “Burning The Gates“. Das Stück beginnt wenig spektakulär, im power-metallischen Sinn beinahe bieder könnte man sagen, wird aber von einem schönen Ohrwurmrefrain aufgepäppelt und fällt somit nicht negativ auf. Der Opener “Headless Redeemer“ hingegen kann mit vielen Tempowechseln auf sich aufmerksam machen.

Alles in allem haben TORIAN ein Album eingetütet, das durch viele gute Songs punkten kann. Es finden sich aber auch einige Stücke auf “Thunder Times“, die nicht so ganz ausgereift wirken. Die befinden sich aber in der Minderheit und an dem Kritikpunkt kann man im songschreiberischen Bereich sicherlich noch einige Briketts nachlegen. Power-Metaller sollten den Jungs mal ein Ohr leihen. Vielleicht gibt es ja etwas zu entdecken.

10.02.2009

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