Torchbearer - Warnaments

Review

TORCHBEARER ist ein weitere Spielplatz für kreativ nicht ausgelastete schwedische Musiker. Hier tummeln sich Mitglieder von durchaus illustren Bands wie SATARIEL, SCAR SYMMETRY, UNMOORED und INCAPACITY. Mit „Warnaments“ veröffentlicht man via Regain Records das zweite Album, ein Konzeptwerk über die Seeschlacht vor Jütland während des ersten Weltkrieges, zwischen Großbritannien und Deutschland.
Na fein, dachte ich mir, ein Konzeptalbum über Krieg von einer Band mit Projektcharakter, meine Vorahnungen waren düster. Doch so schlimm sollte es bei weitem nicht kommen.
„Warnaments“ ist eine interessante und hochklassige Verschmelzung von drei Haupteinflüssen: Locker-thrashige Stellen werden gekonnt mit schwarzmetallischer Raserei und einer dunklen Grundstimmung verbunden. Oben drauf saust dann noch der Death Metal-Hammer herab, garniert von melodischen Sähnehäubchen in Form von Soli und zuckersüßen Melodien. In der Info wird dies treffender Weise als eine schwarze Version von HYPOCRISY und DEICIDE verkauft.
Die schon gelobte Melodiearbeit verkommt jedoch nicht zur Selbstdarstellung, obwohl die Gitarren einem das ein oder andere Zungenschnalzen entlocken. Die stärksten Parts haben TORCHBEARER in ihren hymnischen, melodischen und verspielten Parts, in den Knüppelphasen wirkt das Ganze stellenweise eintönig. Gerade in diesen Phasen sticht auch die nicht ganz gelungene Produktion mehr ins Auge.
Farbtupfer bekommen die Songs durch den Einsatz der Keyboards, mal als Sonarpiepsen im Intro oder als atmosphärische Untermalung mit Filmmusikcharakter in „The Stale Drownings“.
Unterm Strich kein überragendes, aber durchaus hörenswertes Album.
Besinnen sich TORCHBEARER in Zukunft mehr auf ihre Stärken, könnten wir Großes erwarten.
Vorerst bleiben:

03.10.2006
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