Topper - Punk Don't Death... Just Get Through It
Review
Ein bisschen Old School Punk Rock gefällig? Mal so richtig an die guten alten THE CLASH erinnert werden? Mit einem guten Schuss STIFF LITTLE FINGERS dabei? Und Hooklines, die mal mehr, mal weniger dezent bei den RAMONES geklaut wurden?
Spätestens jetzt weiß natürlich jeder, der bei „Punk“ nicht direkt an „Unsinn“ denkt, wo der TOPPER-Hase langhoppelt, genauso wie auch jeder weiß, dass hier nicht die originellste Kost serviert wird. Das fängt beim rockigen Opener „15 Miles“ und der ersten Single-Auskopplung „Suburbs“ an, die beide stark an THE CLASH erinnern, macht, wie bereits erwähnt, einen Schlenker um die STIFF LITTLE FINGERS („Modern World“, „Television“) herum und kommt dann mit „60 Seconds“ und „Do You Love Your Country“ bei den RAMONES an, was so weit geht, dass ich bei „60 Seconds“ nicht nur des Aufbaus, sondern auch des Riffings wegen permanent „Sheena Is A Punkrocker“ im Kopf habe. Untermauert wird das Old-School-Feeling durch den Sound, der derbe schmutzig und undifferenziert daher kommt und in den Achtzigern sicherlich auf offene Ohren gestoßen wäre.
So nett das alles klingt, muss jedoch dazugesagt werden: Auch damals, in den Achtzigern, wäre diese Band hauptsächlich als Klon der „Großen“ des Genres aufgefallen. Ich möchte nicht sagen, dass die das viel besser konnten (Virtuosen waren die Jungs damals schließlich auch nicht alle), aber die Alben dieser Bands funktionieren eben am besten (oder nur?), wenn man sie in dem Kontext betrachtet, in dem sie erschienen sind. Dementsprechend gilt: Ob man für dieses Album Geld ausgeben möchte, bleibt jedem selber überlassen, aber bei allem Old-School-Feeling und bei allen netten Hooklines ist „Punk Don’t Death“ aus den genannten Gründen allenfalls Mittelmaß.