Tony Martin - Thorns

Review

Der aus Birmingham (UK) stammende Sänger TONY MARTIN hat im Rock- und Metalbereich bei einer Menge Platten (u.a. letztes Jahr bei Arjen Lucassen’s STAR ONE) mitgewirkt, dürfte der Metal-Gemeinde aber vor allem als die Stimme von BLACK SABBATH, die die Alben von „The Eternal Idol“ bis „Forbidden“ (abzüglich der „Dehumanizer“-Platte, die DIO eingesungen hat) veredelt hat, bekannt sein. Nun steht der 65-jährige mit seiner neuen Platte „Thorns“ vor der Tür und verlangt lauthals nach Einlass.

Die mystische Stimme kehrt zurück

Zumindest „Tyr“, aber vor allem „Headless Cross“ (mein Erstkontakt mit SABBATH) gelten Zurecht als Metalklassiker, die von der majestätischen Stimme Martins hervorragend getragen werden. So steht der Maestro bei Thorns erneut im Mittelpunkt und er macht seine Sache abermals sehr gut. Im Prinzip schließt „Thorns“ nahtlos an „Tyr“ an, wenn auch etwas vielschichtiger als das BLACK SABBATH-Album. Auf „Thorns“ gibt es für TONY MARTIN typische mystische Gesangpassagen, die sonst nur DIO in dieser Form hinbekommen hätte („No Shame“, „Book Of Shadows“ oder der Titeltrack). Die Stimme von Martin hat nichts von ihrer Urwüchsigkeit verloren. Das verlangt einem Respekt ab, denn der Mann klingt, als wäre er noch 33 Jahre alt. Chapeau!

Die Mischung macht’s

Aber auch musikalisch passt auf „Thorns“ alles gut zusammen. Hier und dort gibt es genrefremde Instrumente, wie bspw. ein Saxophon oder Cello zu hören. Das mag auf den ersten Blick komisch wirken, passt im Song „Damned By You“ aber perfekt. Hinzu kommt, dass die Mitmusiker auf „Thorns“ auch alle abliefern. Die Mannschaft besteht beispielsweise aus Danny Needham (VENOM) und Magnus Rosen (HAMMERFALL). Letztgenannter stellt beim schwerfälligen „Black Widow Angel“ schön musikalisches Konfekt zur Schau. Passt aber ebenfalls hervorragend zum Lied. Die Mischung aus eher modern gehaltenen Songs und traditionellen Stücken ist hier tatsächlich das Salz in der Suppe. Auf der anderen Seite kann genau das aber auch Fluch sein, denn viele neue Fans wird Herr Martin hier nicht hinzugewinnen, wohingegen sich die Altfans über ein abwechslungsreiches Album freuen dürfen (sofern sie tolerant genug sind).

Solide Punktausbeute

„Thorns“ ist kein Überalbum, das zehn Punkte abgreifen müsste. Dafür ist es, trotz der moderneren Ausrichtung in einiger Songs, doch ein wenig zu altmodisch. Wegen der schönen Reminiszenzen in Richtung „Headless Cross“ und „Tyr“, sowie dem vorhandenen Abwechslungsreichtum, sind dem Album solide acht Punkte aber sicher.

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17.02.2022

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1 Kommentar zu Tony Martin - Thorns

  1. Nici67 sagt:

    Kann mich dem nur anschliessen
    Meine Favorites sind: Book of Shadows, No Shame at All und Thorns

    8/10