Tonkraft - Diener Und Herrscher

RAMMSTEIN haben sich dem Schlager zugewandt, OOMPH! den Charts und überhaupt geht alles den Bach runter. Jedenfalls gesellten sich TONKRAFT vor einigen Jahren auch zum Lager der NDH-Aspiranten und sind in hehrer Mission unterwegs, der „verzückt dreinblickenden Welt die scheinheilige Fresse zu polieren“. Zu diesem Zweck wurden nach zwei vorangegangenen Demos in Form von „Diener und Herrscher“ fünf neue Stücke auf Konserve gebannt.

Ohne großartig Prioritäten zu setzen, bedienen sich TONKRAFT bei allen möglichen und unmöglichen mehr oder weniger angesagten Metalgangarten. Metalcoregebell zu NDH-Geschrammel, Offbeatgeprügel zu sozialkritisch angehauchten Texten und halbgarer Aggression. Man versucht sich an allerlei Elementen aus Punk, Thrash und der erwähnten Neuen Deutschen Härte, schafft es aber nicht, das in ein besonders ansprechendes Gewand zu kleiden. Es bleibt einfallslos, was TONKRAFT wie aus einem Kanon herunterbeten, zwar technisch in Ordnung und die Produktion für Demoverhältnisse auch einwandfrei, aber eben auch schon zu oft gehört. Das Riffing eher beliebig, der Gesang unschlüssig zwischen Metalcore-, Thrash- und sonstigem Gebrüll; natürlich schauen auch die ebenfalls bereits erwähnten OOMPH! oder RAMMSTEIN im einen oder anderen auf Hit getrimmten Refrain vorbei und sichern sich ihren Platz in der Melange aus buntem Allerlei. Anreize, sich näher mit ihm zu befassen, bietet „Diener und Herrscher“ jedenfalls keine.