Mit ihrem Song „Omega Male“ von der 2017 erschienen Split mit UNRU konnten TONGUE uns nachhaltig begeistern. Endlich erscheint unter dem Titel „What Do We Know Of Horror“ das zweite Album der Herren aus Bielefeld und Hamburg.
Es folgt Post-Black Metal? TONGUE strafen optische Vorurteile ab!
Rein optisch lassen TONGUE zunächst auf neumodischen Post-Black Metal schließen. Aber mitnichten, die Herren nennen die zweite skandinavische Welle und USBM als wesentliche Inspiration und öffnen sich zudem gegenüber Sludge- und Doom-Einflüssen. Klingt nach einer guten Mischung.
Und tatsächlich ist das zweite Album seit der Gründung im Jahr 2014 erstaunlich hart und kompromisslos in seiner Auslegung des Black Metals. Frostige Gitarrenläufe bekommt der Hörer nicht nur im Titeltrack in umfassender Zahl um die Ohren geworfen. Die Grundausrichtung des Albums ist daher düster und schwarz. Zudem ist nicht zu verhehlen, dass dem Material von „What Do We Know Of Horror“ eine gewisse Sperrigkeit anhaftet. Easy Listening geht anders, wobei auch Hartgesottene lange nach dem roten Faden im finsteren Dickicht des Sounds suchen werden. Leicht machen es TONGUE dem Hörer nicht und zunächst bleibt wenig des Gehörten haften.
Sicherlich, das Album klingt soundtechnisch deutlich besser als der Split-Beitrag vor zwei Jahren, allerdings ist der Band die Griffigkeit eines „Omega Male“ verloren gegangen. Dies macht „What Do We Know Of Horror“ zeitweise zu einer anstrengenden Geschichte. Spätestens der überlange Schlusspunkt „Für Niemanden Von Wert“ versöhnt allerdings mit diesen Anstrengungen. No pain, no gain.
„What Do We Know Of Horror“ ist schwere Kost für Hardliner
Auf ihrem zweiten Album haben sich TONGUE in der extremen Düsternis verloren und hängen den Hörer auf „What Do We Know Of Horror“ ab. Die musikalische Qualität des Albums wartet auf mühsame Erschließung, denn unter der rauen Oberfläche verbirgt sich ein hochklassiges Album einer aufstrebenden Band. Wir wünschen viel Ausdauer bei der Erkundung dieser Abgründe.
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