Ab und zu bedarf es frischen Windes, wenn sich die Szene festfährt. Dieses Lüftchen blasen Tomorrow’s Eve in die Prog/Power-Metal-Segel. Denn obwohl in „the Unexpected World“ gar nicht so viel Unerwartetes steckt, klingt sie sehr belebend und ebenso stimmig. Ursache hierfür sind wohl die guten Songs und die musikalische Präzision, mit der sie eingespielt wurden. An dem Thron von Dream Theater können sie zwar nicht kratzen, aber welcher Normalsterbliche kann das von sich behaupten? Außerdem rocken TE dafür etwas bodenständiger und dürften so auch diejenigen auf ihre Seite ziehen, die gerne mal das Haupthaar zu ungeraden Takten ordentlich durchschütteln. Trotzdem haben die Jungs aus dem Südwesten Deutschlands eine Schwäche für überlange Songs, was aber keineswegs stört, da die Arrangements mehr als schlüssig sind und stets der rote Faden erkennbar bleibt. Gänzlich verzückend toben sich Tomorrow’s Eve schließlich auch im 12 Minuten-Epos „Changes“ aus, daß kein Auge trocken bleibt. Zwar muß man „The Unexpected World“ als Spartenmusik einstufen, ist aber trotzdem für alle Tellerrand-hinaus-Gucker eine zumindest Hörprobe wert.
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