Tommy Lee hat ordentlich investiert, um sich sein Image aufzubauen. Nach all den durchzechten Nächten als Schlagzeuger der Band MÖTLEY CRÜE, nach all den Nächten mit einer gewissen Blondinen mit eingebauter Airbag-Funktion, nach all den Nächten, in denen ganz andere Sachen eingeführt wurden, nach all den Videos, die im Netz kursierten, müsste doch jetzt mit „Tommyland: The Ride“ ein rotzfrecher Rockstampfer am Start sein. Weit gefehlt: Hier geht es um Gitarrenklänge, die mit möglichst eingängigen Popmelodien untermalt werden, stets nach dem Motto: Jeder Song eine Radiosingle.
So überrascht nicht, dass sich dem Konsumenten bereits nach einmaligem Durchhören die gesamte musikalische Quintessenz erschließt. Einzig die vielen Gastauftritte wie z. B. durch Butch Walker, Chad Kroeger von NICKELBACK, Joel Madden von GOOD CHARLOTTE oder sogar Nick Carter von den BACKSTREET BOYS bringen etwas Abwechslung in das seichte Fastfood Produkt. Dieses besteht zu großen Teilen aus ruhigen bis balladesken, eingängigen Songs, von denen das traurige „I Need You“ besonders zu überzeugen weiß. Auch „Hello Again“ kommt gefühlvoll herüber, ist aber nicht so gut, dass es gleich in zweifacher Form auf dem Album vertreten sein muss. Dadurch relativiert sich die ohnehin schon recht kurze Spielzeit des Albums, auf dem Tommy Lee überraschender Weise mit einer durchaus soliden Stimme überzeugt („Make Believe“), Songs unter Mitwirkung von Chad Kroeger immer gleich klingen und der Sänger von GOOD CHARLOTTE mal wieder äußerst schwach agiert.
Kommentare
Sag Deine Meinung!