Laut Bandlogo können TOMBSTONED gar nicht anders, als orthodoxen Black Metal zocken, das Pop-Art-lastige Artwork hingegen verspricht ein vollkommen metalfremdes Betätigungsfeld. Nichts davon stimmt. Stattdessen versuchen die drei Finnen, auf der mittlerweile auf immense Größe angewachsenen und noch immer nicht abebbenden Welle der Begeisterung für doomigen Retro-Rock mitzuschwimmen…
…und halten das Gleichgewicht dabei trotz ihrer geringen Erfahrung (Gründung 2010, eine Demo, eine EP, kein Mitwirken in anderen Bands) erstaunlich gut. Für eine solch junge Combo findet „Tombstoned“ bei Songlängen zwischen fünf und elfeinhalb Minuten eine erstaunlich differenzierte Balance zwischen trockener KYUSS-Staubfresserei, doomig-rockenden BLACK SABBATH-Riffs und viiiiel Psychedelic-Rock -Melodie. Beizeiten wirken TOMBSTONED zwar in den genretypisch ellenlang gestreckten, improvisiert wirkenden Instrumental-Jam-Passagen repetitiv. Sie ersaufen aber trotzdem nicht an einem Zuviel ihrer Flanger-Phaser-Wah-Wah-Solo-Massaker. Zudem fällt der Mangel im Riff-Repertoire eh nicht allzu stark ins Gewicht, denn der hypnotische Boogie-Woogie schwebt herrlich warm und analog-knarzend aus den Boxen.
Für Psych-Doom-Rock-Fanatiker werden sich die Geister bei TOMBSTONED wohl am ehesten beim Gesang von Jussi scheiden. Der ist nämlich ohrensichtlich arg von THE CUREs Robert Smith beeinflusst, nölt nicht immer treffsicher vor sich hin und hat seinen Dark-Wave-Einschlag gar stellenweise im Songwriting hinterlassen – „Daze Of Disintegration“ trägt seinen Namen wohl nicht zu Unrecht. Offenere Gemüter werden hingegen gerade deswegen in „Tombstoned“ eine willkommene Abwechslung im Genre-Überfluss finden.
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