Tombs - Winter Hours
Review
TOMBS, die Drei-Mann-Armee. TOMBS, die Weltenzerstörer. TOMBS, eine Band die das, was man sich unter „Extreme Metal“ vorstellt, wohl am ehesten trifft.
„Dark, heavy and depressive“ – so beschreibt Gitarrist und Sänger Mike Hill die Musik auf „Winter Hours“, und es wirkt schon fast wie eine Untertreibung. Was den Hörer erwartet, ist nichts geringeres als eine ohrenbetäubende, überwältigende und hyperaggressive Mischung aus allem, was hart macht: Black Metal, Death Metal, Hardcore, Noise. Extreme Metal par excellence. Schwer einzuordnen, aber hörbare Einflüsse die für ein ganzes Musikerleben ausreichen.
„Winter Hours“ ist das Debüt der drei gestandenen Männer aus Brooklyn, die nach einer Split und ihrer selbstbetitelten EP den Schweregrad nochmal um 100% hochgeschraubt haben. Das zeigen schon die ersten Sekunden von „Gossamer“, der Song mit dem der Wahnsinn beginnt. Geiler, mächtiger Gitarrensound, einer Wand gleich, mit dieser Melodie, die sich sofort in den Gehörgang fräst; stampfender Rhythmus und das unnachgiebige Organ von Sänger Mike – nur ein Wort: IRRE.
Gefolgt wird dieser erste Hammerschlag gleich vom nächsten: „Golden Eyes“, ein pfeilschneller Black-Metal-Bastard, der es in sich hat und wieder mit diesen packenden Gitarrenriffs. Und überhaupt, dieser Kontrast, den man nach dem ersten Stück so kaum erwartet hätte. Ähnlich schwarz gefärbt tönt „Beneath The Toxic Jungle“, bei „The Great Silence“ leben vor allem die Hardcore-Momente auf.
Danach kommt ein wunderschönes, instrumentales Kleinod namens „Story Of A Room“, welches an die traurigen Doom-Melodien erinnert, die BETHLEHEM so gut beherrschten. Es geht mit endzeitlicher Atmosphäre weiter, „The Divide“ ist ein kalter, aggressiver Brecher, der teilweise an die nordischen Industriewerkler von RED HARVEST erinnert, aber auch das Flair von NEUROSIS in sich trägt. In ganz ähnlichem Fahrwasser, aber mit deutlich depressiver Stimmungslage bewegt sich „Merrimack“, eingeleitet durch eine prägnante Basslinie und die atmosphärische Gitarre. Starker, melodischer Song!
Zäh wie Lava wälzt sich dann als nächster der Alptraum „Filled With Secrets“ aus den Boxen, um dann nach zwei Minuten in wütende Raserei umzuschlagen. Ganz ähnlich, wie ein alles zermahlender Strom von Aggression, gerät auch „Seven Stars The Angel Of Death“, gefolgt vom leisen Ausklang des Albums, „Old Dominion“.
Facettenreich, kolossal, brutal und melancholisch niederschlagend lautet das Fazit dieses Meisterwerks. Das New Yorker Dreiergespann entfesselt auf seinem Debütalbum eine Urgewalt und Energie, wie sie andere, weitaus größere Bands kaum aufbringen können, und das alles mit dieser einzigartigen Atmosphäre, die „Winter Hours“ durchdringt. Vollste Empfehlung!
Tombs - Winter Hours
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Hardcore, Post-Metal, Sludge |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | 37:02 |
Release | |
Label | Relapse Records |
Trackliste | 1. Gossamer 2. Golden Eyes 3. Beneath The Toxic Jungle 4. The Great Silence 5. Story of a Room 6. The Divide 7. Merrimack 8. Filled With Secrets 9. Seven Stars The Angel Of Death 10. Old Dominion |