Tomas Bodin - Pinup Guru

Review

TOMAS BODIN verbinden viele mit der schwedischen Progrock-Gruppe The Flower Kings, aber er ist vor allem ein eigenständiger Komponist und Instrumentalist. Sein großes musikalisches Wissen beweist er erst so richtig auf seinem ersten Soloalbum „Pinup Guru“, an dessen Realisation auch der Schlagzeuger und Bassist von The Flower Kings ihren Anteil hatten. Eine sehr intensive Veröffentlichung voller Leidenschaft und Passion. Der Tastenvirtuose lässt seine Gefühle sprechen, gibt seine schwersten Lebensphasen durch die Musik wieder…verwandelt auf eine mitreißende Art und Weise seine tiefsten Emotionen in groovige, mit Schlagzeugelementen angereicherte und über einen gewissen Ambient-Flair verfügende Töne. Ein sehr persönliches Werk, das BODIN selbst als sein „musikalisches Tagebuch“ bezeichnet. Zehn instrumentale Stücke und jedes von ihnen präsentiert ein anderes Erlebnis des Keyboarders, was für die große Abwechslung dieses Albums spricht. Während uns „Me And Lisa“ (dieses Lied handelt von der Scheidung des Musikers) in eine dunkle, sinnliche und ins nirgendwo führende Melancholie versetzt, begeistert uns „New In The Hood“ von einem Mix verschiedener Kulturen. Hier wird mit spanischen, arabischen und romanischen Spielarten experimentiert, ohne dass die Musik ihren progressiven Charakter verliert. TOMAS BODIN schafft es, in jedem Lied alle Geschehnisse, die sich in seinem Leben während des Entstehungsprozess zugetragen haben, zu beleben, so dass wir mitfühlen können. Ein sehr spitzfindiges Album, das uns in Erstaunen über so ein großartiges und präzises Keyboardspiel versetzt, das den Zuhörer sanft in einen Zustand wiegt, der kaum in Worte zu fassen ist…experimentalfreudige Musik, die irgendwo zwischen Ambient und Progressive liegt, zieht mich in ihren Bahn. „Pinup Guru“ begeistert uns von der so ideenreichen technischen Seite, aber einfühlsame Melodik und Atmosphäre werden wir hier auch nicht missen! Die gebotene Palette reicht von atmosphärisch sanften Stücken, über Chill-Out Nummern bis hin zu treibenden Grooves. Für die „Genrekenner“ ist es ein Anspieltipp von vorne bis hinten, allen anderen rate ich von einem Blindkauf ab!

10.11.2002
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