„Zusammen ist man weniger allein“ nennt sich ein französischer Liebesfilm mit Audrey Tautou. Dachte sich wohl auch David Steinmarck von TOGETHER TO THE STARS aus Schweden und bereicherte das übliche Muster selbstaufgenommener DSBM-Veröffentlichungen mit Sänger Franco Fuentes. „An Oblivion Above“ nennt sich das erste zählbare Produkt dieser Zusammenarbeit.
TOGETHER TO THE STARS und die großen Vorbilder
Und dieses Debütalbum setzt mit teilweise eingängigen Riffs und einer dichten Stimmung zunächst einmal gute Akzente. Nennenswert sind an dieser Stelle das ironischerweise zunächst beinahe euphorisch klingende „Apathy“ und der letzte Song „Sanctuary“. Dennoch: Moderner Depressive Black Metal war in diesem Jahr von TOTALSELFHATRED mit „Solitude“ in deutlich besserer Form auf dem Radar, wenn an dieser Stelle nicht erneut die alten Glanztaten von Bands wie NYKTALGIA oder SILENCER bemüht werden sollen.
Der Hörer wird nämlich lange suchen müssen, um auf „An Oblivion Above“ neue Aspekte zu finden, welche nicht in anderer (und zumeist sogar besserer) Form bei diesen Bands zu hören gewesen sind. Einflüsse aus dem Post-Metal-Bereich sind zudem höchstens im Nanobereich zu finden und spielen für das Verständnis des Albums keine Rolle. Offensichtlich, insbesondere im Riffing, sind die heutzutage beinahe üblichen bzw. unumgänglichen Shoegaze-Momente der französischen Schule.
Neben dieser fehlenden Eigenständigkeit setzt der der klinische Drumsound zusätzliche Abstriche. Alles klingt sehr stark nach Konserve und Blast-Beat-Parts wie beispielsweise im Schlussteil von „Apathy“ verpuffen wirkungs- und kraftlos.
„An Oblivion Above“ bleibt bei guten Ansätzen…
Machen wir uns nichts vor, TOGETHER TO THE STARS agieren auf dem Niveau von One-Man-Black-Metal-Projekten. Somit bleibt es bei den beschriebenen guten Ansätzen, für höhere Weihen reicht die Qualität von „An Oblivion Above“ nicht.
5 von 10 möglichen Punkten? Ne, da kann man natürlich drüber diskutieren, und sollte es hier auch mMn.
Together to the Stars erfinden hier nix neu, zugegeben, aber der französische Einschlag der angenehm an Alcest erinnert macht Laune, und die Atmosphäre der Musik zielt sicher in mein Herz. Die Drums klingen nach VST-Instrument, stimmt, aber hey, als wenn das nun so aussergewöhnlich wäre heute im Metal, hier wird der Einsatz des Dosendrummers eben einmal nicht „versteckt“, ich empfehle mal: Scheuklappen runter.
Mein Fazit: Tolle Harmonien, hervorragender Gesang, Gitarren klingen nach den üblichen Verdächtigen des französischen Kuschel-Black-Metal, die Stimmung macht angenehm übel-launig, gerade so das man sich unter ner Decke verkriechen, aber tags drauf gerne wieder aufwachen möchte.
Gefällt mir.
8 von 10
Bin ganz deiner Meinung! Die Wertungen von Metal.de scheinen in den letzten Monaten einfach immer mehr echt „pussy“ zu sein – zu subjektiv, das Ganze. Klaro, was dem einen Typen gefällt, mag der andere nicht. Für mich sind die Schweden auf Ihrem Debut Album gut – Ende!
Oblivion kommt richtig gut, das Album hat keine (Durch)Hänger. Allerdings mag das Album gute Laune, für meinen Geschmack, depressiv würde ich es nicht nennen, da gibt’s ganz andere Sachen…Funeral Doom z.B….das zieht dann echt runter…z.B. Thergotton, Streams from the Heavens….
Der Shoegaze/Blackgaze Einschlag erinnert an Alcest, fürwahr..aber keineswegs im Negativen Sinn. 😉