Zwei Alben in 17 Jahren – Nein, TÖXIK DEATH sind wahrlich keine Vielarbeiter, wenn es um Veröffentlichungen geht. Doch zumindest die längere Wartezeit im Anschluss an ihr Debütalbum 2014er „Speed Metal Hell“ lässt sich erklären. Denn kurz nach dessen Veröffentlichung schmiss die halbe Bandbesetzung hin. Mit runderneuerter Mannschaft erscheint nun „Sepulchral Demons“.
TÖXIK DEATH lassen sich nicht unterkriegen
Obwohl aus dem vorherigen Line-up nur die Gitarristen Anders Waage und Tore Vik übrig geblieben sind, schließen TÖXIK DEATH nahtlos an ihren Erstling an. Soll heißen: In etwas mehr als 30 Minuten holzt die Band mit angeschwärztem Speed Metal gnadenlos durch die Botanik.
Dabei zitiert das Quintett alles von VENOM über SLAYER bis hin zu alten SEPULTURA. Originalität stellt wahrlich keine Stärke von TÖXIK DEATH dar. Aber das ließe sich bei entsprechend starkem Songwriting verschmerzen. Doch auch da schwächeln die Norweger.
Natürlich treten Songs wie „Savage Nights“ oder „Malicious Assassin“ ordentlich Arsch. Aber Hits, wie sie die aktuellen Genreplatzhirsche MIDNIGHT in steter Regelmäßigkeit vorlegen, bleiben aus. Das liegt zum einen daran, dass manches Gitarrenriff zu offensichtlich bei den großen Vorbildern entliehen ist. Zum anderen trägt das ausdruckslose Gebrüll von Sänger Henning Haugland seinen Teil dazu bei.
„Sepulchral Demons“ bleibt eindimensional
Beständig reitet er auf der gleichen Tonlage herum, ohne jegliche Form von Variation. Spätestens nach dem dritten Song wirkt das verdammt ermüdend. Musikalische Abwechslung liefern TÖXIK DEATH hingegen im überlangen „Morbid Divination“.
Das Sieben-Minuten-Stück weicht als beinahe einziger Track der Platte ein wenig vom durchgehenden Hochgeschwindigkeitsgeknüppel ab. Stattdessen gibt es fieses Mid-Tempo-Gestampfe und an Epic Metal grenzende Riffs. Nur im Mittelteil machen sich wieder rasende Speed-Metal-Attacken breit.
Dank der dargebotenen Abwechslung geht „Morbid Divination“ locker als stärkster Song der Platte über die Zielgerade. Insgesamt aber bleibt „Sepulchral Demons“ eine äußerst mittelmäßige Angelegenheit. Die generelle Attitüde und die rotzige Produktion stimmen. Doch davon abgesehen haben TÖXIK DEATH nicht viel mehr als schon tausend Mal besser gehörtes zu bieten.
Uh, aus gegebenem Anlass, weil hier in den Reviews ‚Hellbutcher‘ als old-school, puristisch und aggressiv abgefeiert werden, muss ich hier mal die Bresche für Töxik Death schlagen. Als ich das erste Mal reingehört habe, musste ich schmunzeln und dachte, dass das zwar nett ist, aber bestimmt nicht hängenbleibt. Jetzt muss ich sagen, dass ich das Album richtig abfeiere – in meinen Augen passt hier alles und es ist nicht nur eine Hommage an eine vergangene Zeit, sondern hat eine ordentliche Portion eigenen Charme. Die Produktion finde ich richtig geil; die Snare ballert, die Gitarren sägen, der Sänger keift mit staubigem Hall. Aber die Produktion wurde ja sogar im Review quasi gelobt.
Bzgl. Inspiration wären imho hier Hellhammer, Bathory und Enslaved viel wichtiger als Vorbilder zu nennen.
Trotzdem will ich nicht darüber streiten welche Note das nun verdient hat und kann auch eine 5/10 verstehen. Mir geht es sehr gut ab und ich erfreue mich auch immer wieder über Neuauflagen von tausendmal Gehörtem.