Todessehnsucht - Stillstand

Review

Nicht nur, dass TODESSEHNSUCHT mich mit einem vier Minuten langen Keyboard Intro foltern, nehme ich dem einen Mann übel, dass dieser sich dann aber auch noch in die Reihe der Suizidhuren, welche inzwischen an jeder dritten Ecke zu stehen scheinen, einreiht.

Es ist schier unmöglich geworden, solche Bands/Projekte noch ernst zunehmen bzw. deren Emotionen. Wenn wir so viele Selbstmordkandidaten haben, warum haben wir dann nicht weniger Menschen in diesem Land? Wie dem auch sei, „Stillstand“ ist nichts, was ich in meinem Plattenschrank brauche.

Eine schon zehn Millionen Mal verwendete Idee reiht sich an die andere. Dabei wird peinlich genau darauf geachtet, nicht auch nur annähernd eigen zu wirken. Downtempo, simpel rauschende Gitarren und einen dünnen Sound durften wir schon Anfang der 90er bewundern. Selbst das Katzengejammer wirkt nicht überzeugend oder innovativ, nicht mal mehr abstoßend, sondern komplett langweilig. SILENCER und URFAUST sind gesanglich extrem, TODESSEHNSUCHT dagegen ungefähr so spannend wie die wirtschaftliche Lage in Grönland.

Also, um es auf den Punkt zu bringen: das hier ist Stangenware. Zu keinem Zeitpunkt entwickelt sich ein ernsthaftes Gefühl, und das, was ISOLATION mit ihrer Demozusammenstellung ablieferten, stürzte mich bei weitem in tiefere Abgründe als „Stillstand“ – wobei der Titel hier vielleicht schon für sich spricht.

06.03.2008

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