Toby Hitchcock - Mercury's Down

Review

Gut Ding will bekanntlich Weile haben. Leider ist mir das aktuelle Soloalbum von TOBY HITCHCOCK, seines Zeichens Sangesbarde bei PRIDE OF LIONS, etwas durchgegangen, womit ich mich bei Herrn Hitchcock hiermit in aller Form entschuldige. Verdient hat “Mercury’s Down” diese Missachtung nämlich ganz und gar nicht. Fans von PRIDE OF LIONS können die Platte sogar als perfektes Bindeglied zum neuen, für 2012 angekündigten Album betrachten.

Ich hatte zunächst ein wenig Bedenken, als ich gelesen habe, dass Hitchcocks genialer Partner Jim Petrik nicht von der Partie ist. Immerhin haben die beiden mit “Heaven On Earth” und “Book Of Life” zwei der besten Genresongs der letzten Jahre zusammen geschrieben. Die Tatsache, dass der PRIDE OF LIONS-Kopf nicht in das Songwriting zu “Mercury’s Down” involviert war, wirkt sich aber nicht negativ auf die Scheibe aus. TOBY HITCHCOCK hat sich stattdessen die Dienste des talentierten schwedischen Songwriters und Produzenten Erik Martensson für “Mercury’s Down” gesichert. Ich will nicht sagen, dass die beiden besser harmonieren, als Hitchcock es mit Petrik tut, aber zumindest bewegen sich die zwölf Tracks auf einem ähnlich hohen Niveau, wie es das PRIDE OF LIONS-Material auch tut.
Nummern wie das famose „If It’s To Be (It’s Up To Me)“, “Strong Enough”, “Let Go”, das mit dezentem JOURNEY-Flair ausgestattete “Just Say Goodbye” oder die harten “Tear Down The Barricades” und “A Different Drum” gehören zu den stärksten Kompositionen die 2011 im AOR-Bereich veröffentlicht wurden. Martensson hat die perfekte Balance zwischen den typischen, teilweise zuckersüßen AOR-Melodien und einem ansprechenden Härtegrad im Gitarrenbereich gefunden. Zudem sind die Stücke mit Liebe zum Detail arrangiert worden, so dass man als Hörer mit jedem Durchlauf neue Facetten auf “Mercury’s Down” entdecken kann. Auch die Querverweise auf andere Künstler sind so geschickt in die Songs eingewoben, dass man zwar hier und da an JOURNEY oder DEF LEPPARD erinnert wird, die Musik von TOBY HITCHCOCK aber nie in die Nähe eines Plagiats gerückt werden kann. Der Namensgeber selbst kann mit einer wunderbaren Performance überzeugen und drückt den Songs immer seinen Stempel auf, ohne sich dabei zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Auf “Mercury’s Down” stehen ganz klar die Kompositionen im Fokus, nicht die beiden beteiligten Künstler.

Genau das ist der große Pluspunkt von TOBY HITCHCOCKs aktuellem Album. Zum einen hat man das Gefühl von einer kompletten, schon ewig aufeinander eingespielten Band beschallt zu werden und nicht von nur zwei Musikern. Zum anderen hört man “Mercury’s Down” an, wie viel Spaß die beiden Protagonisten bei der Produktion der Scheibe hatten. Ein Album, das ohne Zweifel zu den besten Veröffentlichungen im AOR-Bereich in 2011 gehört und von daher einen Platz in jeder AOR-Sammlung verdient hat.

23.10.2011

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