To The Rats And Wolves - Cheap Love

Review

Soundcheck Februar 2019# 20 Galerie mit 22 Bildern: To The Rats And Wolves auf dem Knockdown Festival 2019

TO THE RATS AND WOLVES sind irgendwie die musikalische Variante eines kleinen Kindes, welches sich im Supermarkt auf Höhe der Überraschungseier dramatisch vor die Füße seiner Mutter schmeißt. Immer etwas drüber. Immer etwas aufgeregt und ja leider auch immer etwas anstrengender. So haben sich die Jungs auch eher mäßig durch den Soundcheck des Monats Februar 2019 geschlagen. Aber mit einem knallpinken Albumcover, weißen Lippen und dem schlichten Schriftzug „Cheap Love“ versehen, sind TO THE RATS AND WOLVES auch diesmal eindeutig nicht hier um sich in solider Zurückhaltung zu üben.

„Cheap Love“: Gespielte Bitterkeit

Mit kraftvoll, zubeißenden Vocals startet der Titeltrack „Cheap Love“ gut durch und pendelt sich eher im metalcorigen Bereich ein, treibt dabei sein Unwesen in erfreulich, düsteren Gefilden. Das Zusammenprallen mit einem poppig, verkäuflichen Gesang im Refrain bleibt bei dieser Band natürlich unvermeidbar aber immer noch gewöhnungsbedürftig.

Dass, im Anschluss folgende „Therapy“ hat dann sofort auch schon weitaus weniger vom oben genannten Biss. Der boybandartige Gesang drosselt schnell anfänglich, aufkeimende Euphorien. Ein, zum Ende passierendes, eskalierend-rotziges Growling, macht es leider nicht mehr wett. Viel mehr verstärkt es den Eindruck einer künstlichen, gespielten Bitterkeit, die man den Jungs einfach nicht abnehmen kann, so sehr man es auch versucht.

TO THE BOYS AND WOLVES

Suchen ist ein gutes Stichwort. Beim Track „Never Stop“ durchforstet mein Gehirn eventuell aus den Zeiten der Backstreet Boys hängengebliebene, durch choreographierte Moves. Und ich weiß nicht, ob das ein gutes Zeichen ist. Die Trancecorer fördern hier einen Track zu Tage, der sich aufgrund seiner poppigen Art sehr gut auf eines der Bravo-Hits-Sampler machen würde. Sicherlich ist Trancecore speziell und darf tanzbar sein. Hier greifen mir die Essener aber zu tief in die Chartskiste und zeigen sich leider cheesiger als sie sein müssten. Könnte man als Fehltritt verbuchen, würde es nicht mit „Friendz“ und „Look What You Made Us Do“ in ähnlicher Manier weitergehen.

TO THE RATS AND WOLVES: Unkontrollierte Qualität

Sicherlich treten den sweeten Melodien der Boys ernste Texte über Verrat, Hass, Eifersucht im starken Kontrast gegenüber, und wer Geduld beweist bekommt bei den Songs aufgrund der ähnlichen Strukturen zumindest immer im hinteren Drittel eine solide fiese Core-Klatsche. Diese ist auch immer richtig gut, kommt aber am Ende zu krampfig daher, dass man es auch einfach hätte lassen können. TO THE RATS AND WOLVES zu durchblicken gestaltet sich nach wie vor schwierig. Qualitativ sind die Jungs im Sound und an den Instrumenten auf hohem Niveau, aber gleichzeitig auch sehr verwirrend unterwegs.

Eine ewiglich andauernde, dem Herzschmerz nahen Pop-Melodie, wird mit einem Breakdown unkontrolliert förmlich ins Gesicht getreten. Schnell noch ein-zwei mal kehlig Grunzen, Synthesizerklänge. Zack. Song zu Ende. Puh gerade noch geschafft, böse zu sein.

TO THE RATS AND WOLVES haben ihre Fanbase und diese wird auch diesmal mit „Cheap Love“ ihren Spaß haben. Denn das muss man ihnen dann doch lassen, unlustig ist es wirklich nicht, was die Essener da treiben. Fraglich nur, ob es Ziel des Ganzen war, am Ende mit „Cheap Love“ diesen Eindruck zu vermitteln.

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13.02.2019

It`s all about the he said, she said bullshit.

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