Wrestling ist kein Sport und alles ist nur gespielt? Nach „Genesis“ im Januar und „Against All Odds“ im Februar ließ es die seit mittlerweile neun Jahren bestehende Wrestling-Liga TNA (Total Nonstop Action) im März 2010 richtig krachen und trat den Gegenbeweis an: Die Großveranstaltung „Destination X“ setzt weniger als gewohnt auf unterhaltsame Storylines, Spaßprogramm und markige Sprüche, sondern auf die sportliche Seite des Wrestlings. Dass an dieser Veranstaltung hauptsächlich die zum Teil weniger bekannten Jungstars die Zügel in der Hand halten, fällt angesichts der hochexplosiven Matches und der Attraktivität der gezeigten Leistungen überhaupt nicht ins Gewicht.
Obwohl ich WWE (World Wrestling Entertainment) aufgrund des Rosters bevorzuge, schlagen gleich zwei Destination-X-Matches alles, was ich bisher an Akrobatik und riskanten Moves im Wrestling gesehen habe: Das eröffnende Ladder-Match um die Position des Nummer-Eins-Herausforderers des X-Division-Titels zwischen Brian Kendrick, Daniels, Amazing Red und Kazarian – alles Namen, die man sich für die Zukunft merken sollte – bringt unheimlich viel Bewegung und Adrenalin in die Show, so dass man kaum Zeit findet, sich mit Freunden, mit denen man sich einen unterhaltsamen Wrestling-Abend machen wollte, auszutauschen oder am Bier zu nippen. Auch das Ultimate-X-Match um die Position des Nummer-Eins-Herausforderers auf den Tag-Team-Titel zwischen den Motor City Machine Guns und den noch jungen Generation Me verlangt alles an Aufmerksamkeit.
Das TNA Knockouts-Championship-Match der Frauen zwischen Daffney und Tara bietet zudem nicht nur etwas fürs Auge, sondern unterstreicht einmal mehr, dass auch Frauen wrestlen können und dass Wrestling tatsächlich Sport ist. Denn bis jeder Move einstudiert ist, trainieren diese Männer und Frauen täglich und besonders hart, immer und immer wieder, um sich bei riskanten Sprüngen und Bewegungen nicht zu verletzen, denn das auch mal Blut fließen kann, wie im Match zwischen Kurt Angle und Mr. Anderson, bleibt nicht ausgeschlossen. Deshalb gilt: Don’t try this at home!
Leider hat sich mit dem Match zwischen Scott Hall (in der WWE als Razor Ramon bekannt) und Syxx-Pac (in der WWE als 1-2-3-Kid bekannt) auf der einen, und Kevin Nash (in der WWE als Diesel bekannt) und Eric Young auf der anderen Seite, ein unglaublich langweiliges und vorhersehbares Match eingeschlichen, das wirklich niemand vermisst hätte, wenn es auf dieser DVD gefehlt hätte.
Die neun Matches werden leider nur durch einen kurzen Rückblick auf die Entstehung der TNA und insbesondere der X-Division abgerundet. Nichtsdestotrotz wird jedem Wrestling-Fan, schaut man sich die DVD mit Original-Kommentar an, denn die deutschen Kommentatoren sind einfach nur grauenhaft, mit „Destination X“ mehr als drei Stunden Wrestling-Entertainment der Spitzenklasse geboten. Hierfür lohnt es sich wirklich, TNA zu schauen.
Übrigens: Hierzulande und live findet am 25. Januar 2011 in der Berliner O2 World Arena eine TNA-Veranstaltung statt, während der ihr die hier gezeigten Wrestling-Stars hautnah erleben könnt.
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