TINITUZ, ein cooler Name für laute Musik. Allerdings möchte man das bereits zweite Album der Franken weder laut noch dauerhaft hören, und so ist der Titel letztendlich Programm: „Es Reicht“. Dabei muss man den vier Jungs zugutehalten, dass nicht einfach nur die ONKELZ kopiert werden, sondern dass besonders Wert darauf gelegt wird, deutsche Texte auch mit (Thrash) Metal zu kombinieren. So gibt bereits der Opener („Königin“) die Richtung vor, und würde die Produktion entsprechend druckvoll rüberkommen, könnte man die Matte durchaus kreisen lassen. Aber der Sound ist extrem dünn und klingt so, als hätte man die Basspegel mit Absicht auf Null geschoben. Obwohl gerade dadurch eine gewisse Street Attitüde erkennbar ist, und auch die Songtexte nicht völlig platt daherkommen, wie es bei vielen Deutschrockbands der Fall ist, mangelt es vor allem der Saitenfraktion mit anspruchsvollen Riffs zu überzeugen. Besonders grausam klingt die Halbballade „Bist Deine Wege Gegangen“, bei der vor allem die Lead-Gitarre extrem schräg aus den Boxen quillt, und im später folgenden Instrumentalstück „Acht“ endgültig nervt.
„Es Reicht“ ist ein Album, dem man deutlich anmerkt, dass die Band noch einen weiten Weg vor sich hat, um ihren Idolen ein Stück näher zu kommen. Die Grundidee ist hervorzuheben, und auch der Gesang von Bernd Hartmann, der manchmal ein wenig an Ex-ONKEL Kevin erinnert, kann sich durchaus hören lassen. Nichtsdestotrotz wünsche ich den Jungs nicht nur ein paar Musikstunden zu Weihnachten und eine gesunde Eingebung zu einem echten Hit, der hier völlig fehlt, sondern auch eine knalligere Produktion – andere Bands bekommen das in Eigenregie doch auch hin.
Hier geht aber jemand ziemlich hart in´s Gericht. Mich konnte damals schon das erste Album „Wohin“ begeistern & umso gespannter war ich auf deren Zweitling.
Musikalisch hat man sich ordentlich gesteigert & agiert eindeutig thrashiger. Der Sound geht für eine Eigenproduktion mehr als in Ordnung & klingt auch recht amtlich. Es handelt sich hier immerhin um eine Eigenproduktion von 4 jungen Burschen. Da kann man keinen Andy Classen Sound erwarten. Damals nahmen Bands schrammelige Proberaum Tapes auf, die heute als kultig gehandelt werden-da hat sich auch keiner beschwert.
Ich glaube, dass die Jungs noch viel mehr Feuer unter´m Arsch haben & vergebe hier gerne 8 Punkte für ein punkiges Metal Album, mit einer düster-rotzigen Attitüde.