Timor Et Tremor - Towards The Shores Of Light

Da ist sie wieder: Die mehr oder minder geliebte Schublade, in die man wunderbar Bands stecken kann. Als “Chattic Black Pagan Metal“ bezeichnen die nordhessischen TIMOR ET TREMOR ihre boshaften Auswüchse. Dass die Kasseler Musiker mit “Chattic“ eine gewisse Ortsgebundenheit aufzeigen wollen, ist ja völlig legitim, allerdings hinkt für mein Verständnis ein wenig der Vergleich mit anderen Bands aus der Pagan-Ecke. Vielmehr fühlen sich TIMOR ET TREMOR im melodischen Black Metal heimisch und machen das Beste daraus. Geboten werden auf ihrer EP “Towards The Shores Of Light“ zwei Neuaufnahmen alter Stücke und ein komplett neuer Song, welcher als kleiner Vorgeschmack auf das kommende Album dient.

Mit dem Opener “Black Havoc“ knallen TIMOR ET TREMOR von Anfang an sofort los und geben Vollgas. Die Gitarren schreddern, das Schlagzeug knüppelt und die Vocals giften mit einer Boshaftigkeit darüber her, dass es eine wahre Freude ist. Im Gegensatz dazu beginnt “In My Oaken Chest“ wesentlich verhaltener und nimmt seine Energie aus dem energischen Midtempo, ohne aber auch nur ein Fünkchen seiner Aggressivität zu verlieren. Auch wenn sich hier schon eine gewisse Gleichförmigkeit des Songwritings abzeichnet, so haben TIMOR ET TREMOR immer ein paar feine Zutaten zur Hand, um die Musik richtig zu garnieren. Besonders die konsequent düstere Note sorgt für wohlige Schauer und lässt keinen Platz für Hoffnung aufkeimen. Und genau diese konsequente Arbeitsweise überzeugt auf “Towards The Shores Of Light“ durchgehend und macht aus dieser EP eine runde Sache. Der kleine Vorgeschmack in Form von “Night´s Radiance“ macht definitiv Lust auf mehr. Man merkt sofort die musikalische Weiterentwicklung der Band und wie sehr die Musiker spielerisch zusammengewachsen sind.

Mit “Towards The Shores Of Light“ liefern TIMOR ET TREMOR einen interessanten Einblick in ihr Schaffen ab. Auch wenn eine gewisse Eintönigkeit vorherrscht, so wissen die Musiker definitiv, wie man gute und knackige Songs mit Atmosphöre schreibt. Das Interesse an neuen Schandtaten der Band wird so definitiv geweckt.