Timo Tolkki's Saana - Warrior Of Light Part 1

Review

Erst vor kurzem präsentierte seine ehemalige Band STRATOVARIUS ihr neuestes Power Metal-Opus „Elysium“ und Timo Tolkki das Abschiedsalbum seines Projektes REVOLUTION RENAISSANCE, schon ist der umtriebige Mann – wie versprochen – wieder am Start. Das italienische Label Scarlet Records will nun endlich auch den nordamerikanischen Markt erobern und versucht das nun mit zwei Outputs, die verschiedener nicht sein könnten. Zum einen vorliegende Rock-Oper „Warrior Of Light Part 1“, zum anderen mit „Anomaly“ von THE DEFACED. Ob das eine wirklich gute Entscheidung ist, sei einmal dahingestellt, Tolkkis neues Projekt namens SAANA ist auf alle Fälle eine äußerst zwiespältige Angelegenheit geworden.

Mit den Vokalisten Jennifer Sowle, Aino Laos und Heikki Pöyhiä hat der finnische Mastermind über ein Jahr an diesem Projekt gearbeitet, das SAVATAGEeske Elemente mit rockigen Gitarren und episch-choralen Passagen vermischen will. Herausgekommen ist schlussendlich „Warrior Of Light Part 1“, was schon vorausschickt, dass ein zweiter Teil wohl nicht allzu lange auf sich warten lässt. Irgendwie habe ich mir eine stilistische Fortsetzung älterer STRATOVARIUS- bzw. REVOLUTION RENAISSANCE-Materialien erwartet, was auch in die musikalische Hose hätte gehen können. Wie gesagt, ‚können‘; was aber sicher ist, ist, dass vorliegendes Opus nicht nur hypothetisch, sondern mit Sicherheit ein Griff ins Klo geworden ist. Endlose Ambient-Passagen, mit Keyboard und künstlichen Chören effektheischend ‚aufgepeppt‘ und getragene und ermüdende Gesangsstrukturen sind einfach zu wenig, um aus dieser Platte eine wirklich Rock-Oper zu machen. Zu viele langatmige, instrumentelle Passagen machen den Gesamteindruck von vornherein kaputt und erzeugen nicht mehr als eine irgendwie öde Dreiviertelstunde Spielzeit.

Normalerweise bin ich genau der richtige Rezipient für solche Projekte, da mir bombastische, epische Rock-Alben im Prinzip meistens zusagen. Wenn man sich aber in den 16, teils sehr kurzen, als Interlude verwendeten, Songs zu keiner Sekunde wiederfindet, kann das Ganze einfach nicht gut sein! Timo Tolkki’s SAANA ist ein Output, den er, meiner Meinung nach, so schnell wie möglich wieder vergessen sollte, denn „Warrior Of Light Part 1“ ist weder Fisch noch Fleisch. Eher gepflegte Langeweile ohne wirklichen Höhepunkt. Schade, Herr Tolkki, so werden wir wohl keine Freunde mehr werden…

11.02.2011
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