Tim Bowness - Stupid Things That Mean The World

Review

TIM BOWNESS kehrt mit seinem dritten Soloalbum „Stupid Things That Mean The World“ zurück, gerade mal ein Jahr nach dem Vorgänger „Abandoned Dancehall Dreams“. Für Fans der NO-MAN-Stimme dürfte es auf dieser Platte wenig Überraschungen geben: TIM BOWNESS zaubert seinen Zuhörern eine wohlig-warme, melancholische Stimmung in die heimischen vier Wände, was nicht zuletzt auch seiner wenig wandelbaren Stimme geschuldet ist. Das heißt jedoch nichts von vornherein Schlechtes, der Gesang besitzt einen enormen Wiedererkennungswert und passt hervorragend in das Klangbild hinein.

Entsprechend ist die Musik gehalten. Große Prog-Explosionen oder verrückte Jazz-Passagen, wie man sie von BOWNESS‘ NO-MAN-Bandkollegen und Prog-Tausendsassa STEVEN WILSON kennt, sucht man hier vergeblich. Stattdessen ist „Stupid Things That Mean The World“ eine entspannte Herbstscheibe, die sich zwischen die Stühle Ambient, Art Rock, Electronic und Indie Pop setzt. Der schwerelos wirkende Sound wird dabei größtenteils von vordergründigen Drums respektive Percussions und zarten Synthesizern bestimmt. Gitarre und Bass halten sich im Hintergrund und dienen meist nur der rhythmischen Untermalung. Gelegentlich werden Streicher eingesetzt, die den melancholischen Charakter der Musik unterstreichen.

Der Titel lässt es vermuten, TIM BOWNESS versucht sich an zeitgenössischer Sozialkritik. Dabei bleibt es meistenteils beim Versuch, die Texte von „Stupid Things That Mean The World“ sind genauso cheesy, wie man es sich bei dem Titel vorstellt. Zwar gibt es an den Lyrics an sich wenig auszusetzen, dennoch klingt TIM BOWNESS zum Teil wie ein Teenager, der sich auf Facebook oder Twitter seinen jugendlichen Frust von der Seele postet. Allerdings beweist er ein geschicktes Händchen, was die Hits angeht: „Sing To Me“ ist ein solcher, das eröffnende „The Great Electric Teenage Dream“, der Titelsong sowie „Press Reset“ auch. Doch auch der Rest der Songs braucht sich nicht zu verstecken, auch wenn TIM BOWNESS es gerne mal mit der Melancholie und der Ruhe ein wenig übertreibt.

Für die Umsetzung von „Stupid Things That Mean The World“ hat sich TIM BOWNESS eine ganze Reihe von Gastmusikern eingeladen, darunter das Live-Line-up von NO-MAN, Andrew Keeling, der für die Streicher-Arrangements verantwortlich war, aber auch andere illustre Gestalten der Prog-Szene wie etwa David Rhodes, Peter Hammill und Pat Mastelotto sowie – natürlich – STEVEN WILSON geben sich ein Stelldichein. Letzterer ist allerdings nur auf der Bonus-CD der limitierten Edition zu hören. Prinzipiell können TIM BOWNESS- und NO-MAN-Fans mit „Stupid Things That Mean The World“ wenig falsch machen. Trotz seiner Cheesyness ist der dritte Soloausflug des Herrn BOWNESS eine gut hörbare Platte für die dunkleren Jahreszeiten, in der man – am besten mit Kopfhörern – so richtig schön versinken kann.

Mist, hier tut was nicht.Whoops! Hier sollte eigentlich ein Video- oder Audio-embed erscheinen. ...

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20.07.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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