Tiefgefroren - Schmerzgrenze

Review

Wie TOTENMOND oder sogar RICHTHOFEN soll das Ein-Mann-Projekt TIEFGEFROREN angeblich klingen…wenn es das nur würde! Stattdessen schmeckt das, was uns hier aufgetischt wird, doch eher wie gerade aufgetautes Ekelfleisch mit einem Schuss Lebertran, um den Geschmack zu versüssen. Und wer Bands wie CARAVAN OF SOULS kennt, weiss genau was ich meine: Billige Computer-Drums, die teilweise aus dem Takt kommen („Gottes Krieger“, „Für Immer Still“), schrecklich gefuzzte Gitarren, die besonders extrem in Songs wie „Die Nacht Kommt Über Dich“, „Im Totenreich“ und „Du Bist Kein Gott“ zur Geltung kommen, aber auch in sämtlichen weiteren Songs negativ auffallen, und unangenehm verzerrte Vocals, die mit jedem Wort das zuvor kredenzte Mahl erneut Tageslicht erblicken lassen möchten.

Zwar scheinen die Lyrics, soweit ich diese durch die Verzerrung verstehen kann, teilweise ganz interessant zu sein, doch was nutzt ein noch so guter Text, wenn man ihn erstens nicht verstehen kann und man zweitens nach jeder Silbe und jedem Ton gewillt ist, sich diesem Wechselspiel aus Sadismus und Masochismus zu entziehen, ganz davon abgesehen, dass sich alle Tracks, bis auf das mit Pianoklängen beginnende „Schöner Schein“, in Rhythmus und Melodie teilweise bis auf’s Haar gleichen?

„Schmerzgrenze“ ist ein Album, das die selbige weit überschritten hat und einfach nur quält, langsam und möglichst grausam.

28.06.2007
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