Tides From Nebula - Instant Rewards

Review

Soundcheck November 2024# 12

Nach fünf Jahren Pause melden sich TIDES FROM NEBULA mit einer neuen Platte zurück. „Instant Rewards“ ist das sechste Studioalbum der polnischen Post-Rocker und folgt auf das 2019er „From Voodoo To Zen“. Bei uns sind sie länger nicht mehr in Erscheinung getreten, denn in unserem Review-Katalog haben wir zuletzt das 2013er „Eternal Movement“. Seitdem ist einiges passiert und die Band hat sich vom Quartett zum Trio reduziert. „Instant Rewards“ veröffentlicht sie über ihr eigenes Label Nebula Records und sie hat es auch komplett selbst produziert. In unserem Soundcheck konnten sich TIDES FROM NEBULA damit einen Platz im guten Mittelfeld sichern.

TIDES FROM NEBULA bedienen ihre Nische

„Burnt To The Ground“ startet verträumt mit einem kleinen Spannungsaufbau. Dieser mündet mit dem vollen Einstieg der Instrumente in einem für die Band typischen Part, der den Ton für den Rest des Albums angibt. Früh wird klar, dass TIDES FROM NEBULA genau ihre Post-Rock-Nische bedienen. Obwohl unsere letzten Rezensionen mehr als zehn Jahre zurückliegen, könnte vieles genauso auch hier stehen. Auf den ersten Blick passiert wenig, doch der instrumentale Post-Rock lebt von Stimmungen und Nuancen. Diese beherrscht die Band nach wie vor und transportiert ihre Hörer:innen Schicht um Schicht in andere Sphären. Die Stücke bleiben dabei zugänglich und bieten viele Details ohne übermäßige Komplexität.

„Instant Rewards“ bietet Abwechslung in Nuancen

Mit „Rhino“ nimmt „Instant Rewards“ erstmals mehr Fahrt auf. Das darauffolgende „Fearflood“ eröffnet mit angenehmem 80s-Vibe und etwas PERTURBATOR-Flair. TIDES FROM NEBULA bieten so nicht nur den passenden Soundtrack zum Schwelgen, sondern bringen auch tanzbare Impulse mit ein. Minimalistische Momente gibt es zu Beginn von „Flora“, bevor es mit „The Haunting“ treibend wird. Ein gewisser Abwechslungsreichtum ist also vorhanden, doch auf Dauer wirkt vieles austauschbar und die Aufmerksamkeit beim Hören lässt nach. Überraschungen bleiben aus und selbst die Ausbrüche halten sich zurück, statt zu kakophonischen Klangwelten heranzuwachsen. Ein gutes Album ist „Instant Rewards“ trotzdem geworden, doch lässt es den Aha-Effekt vermissen, der für Euphorie hätte sorgen können.

19.11.2024

headbanging herbivore with a camera

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