Tides From Nebula - Eternal Movement

Review

Mit ihrem zweiten Langspieler „Earthshine“ konnten die Polen TIDES OF NEBULA bei uns bereits eine starke Wertung einfahren, nun steht mit „Eternal Movement“ der Nachfolger in den Startlöchern. Das dritte Album des Warschauer Vierers bietet acht Songs, die – den allgemein gängigen Gepflogenheiten des Genres entsprechend – allesamt die Fünf-Minuten-Marke knacken. Stilistisch bewegt sich der instrumentale Post-Rock der vier Herrschaften im Schnittfeld von Bands wie MOGWAI, SLEEPMAKESWAVES – und aufgrund der immer wieder auftauchenden Piano-Parts und der allgemein etwas zackigeren Gangart vor allem MAYBESHEWILL.

Mit dem Opener „Laughter Of Gods“ hat sich das Quartett für einen sehr direkten und unmittelbaren Auftakt entschieden: Markante Gitarrenspuren drängen alsbald in den Vordergrund, während der warme Bass und das sehr natürlich belassene Schlagwerk das Fundament bilden. In der Folge wird das Hauptthema dann Post-Rock-typisch variiert, in dem sich der Song immer wieder dynamisch zurücknimmt – um sich im Anschluss erneut wieder aufzubauen. Ähnliches geschieht bei den anschließenden Stücken („Only With Presence“, „Satori“), bevor es bei „Emptiness Of Yours And Mine“ zum ersten Mal wirklich ruhig und deutlich gemäßigter zu Werke geht. Der Track steigert sich behutsam und stetig, bis nach etwa vier Minuten der erste Ausbruch erfolgt. Dabei sorgen nicht nur die gelungenen Melodien, sondern vor allem die rhythmischen Details des Songs für Spannung.

Und auch im weiteren Verlauf hält die Platte mit dem tonal interessanten „Hollow Lights“, dem simplen, aber fesselnden „Now Run“ sowie dem energetischen „Let It Out Let It Flow Let It Fly“ noch einige Post-Rock-Perlen bereit, bevor „Up From Eden“, der mit knapp zehn Minuten längste aller Tracks, das Album zwar souverän, aber nicht wirklich spektakulär beendet – es ist nicht das ganz große Finale, das man sich als Hörer in diesem Moment vielleicht erhofft hat.

Dennoch ist „Eternal Movement“ am Ende eine sehr homogene, überzeugende Post-Rock-Platte, mit der TIDES OF NEBULA beweisen, dass sie zu den besten ihres Fachs gehören. Ein Sonderlob gebührt zudem der sehr natürlichen und warmen Abmischung von Christer Andre Cederberg (u.a. ANATHEMA, TRISTANIA), welche die Kompositionen vorzüglich in Szene setzt. Fazit: Mit Sicherheit eines der Genre-Highlights in diesem Jahr – für meinen Geschmack allerdings nicht ganz so stark wie die diesjährigen Veröffentlichungen von 65DAYSOFSTATIC, COLLAPSE UNDER THE EMPIRE und THE SHAKING SENSATIONS. Trotzdem gilt für Genre-Freunde: Unbedingt antesten!

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05.10.2013

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