In der Regel flattern uns verhältnismäßig wenige Promos von Gore- und Porngrind-Kapellen ins Haus. Schade eigentlich, denn obgleich selbst viele eingesessene Anhänger von extremeren Metal-Formen diese Genres abstoßend finden, kann man ihnen ein riesiges Spaßpotential nicht absprechen – gerade durch den Kontrast der augenzwinkernden Selbstironie und der schier animalischen Brutalität dieser Musikrichtungen.
Ein Vertreter, der eben diese Ironie und Härte erfolgreich kombiniert, sind TIBOSITY aus Spanien. Wer sich in den Kreisen des Grindcore bewegt, für den sind Bands wie COCK AND BALL TORTURE, INFECTED FLESH, JIG-AI oder CHRIST DENIED wahrscheinlich Begriffe und so kann man sich auch die Musik vorstellen, die TIBOSITY auf ihrem im Oktober veröffentlichten Zweitwerk „Bimbocracia“ auftischen.
Die Band serviert herrlich groovenden Goregrind in bester Manier, wobei die animalischen Piq Squeals das gesangliche Hauptelement der Platte darstellen. In Nummern wie „Addictes Al Pàdel I A l’Isostar“ kommen dagegen gurgelnde Growls und fiese, kehlig-geflüsterte Screams zum Tragen, welche den thematischen Rahmen der Fettleibigkeit intonieren. Einen weiteren Pluspunkt stellt die druckvolle und klare Produktion dar. Natürlich rumpeln TIBOSITY kräftig vor sich hin, doch gerade in diesen Genres ist eine derart gelungene und transparente Produktion eher die Ausnahme
Ein Stilmittel, welches Vertreter des Genres gerne verwenden, findet auch auf „Bimbocracia“ seinen Platz: Songs wie „Arre So Boche“ und „Bimbocracia“ beinhalten Samples, welche ihren Hauptanteil an der am Anfang benannten Ironie haben. Der Rausschmeißer „La Maraton Del Gordo“ setzt dem Ganzen die Krone auf: TIBOSITY servieren hier einen Folk-Song im KORPIKLAANI-Stil, welcher im Kontrast zum sonst brutalen Album naturgegeben durchgeknallt und deplatziert wirkt.
Alles in allem werden Anhänger des Goregrind mit TIBOSITY und „Bimbocracia“ glücklich. Der teuflische Groove der Band, die schier bestialische Brutalität und die humoristischen Elemente machen das Zweitwerk der Spanier zu einer spaßigen Angelegenheit. Aber Achtung, bevor hier wieder einer schreit, dass das doch keine Musik sei: Wenn euch Death Metal schon zu hart ist, lasst auf jeden Fall die Finger von dieser Platte.
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